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Barbara Klemm ∙ Christoph Brech

Die Dinge haben eine Bestimmung, und die kommt aus dem Sehen! Dieser einst so prägnant vom Künstler Fritz Schwegler (1935–2014) formulierten Maxime haben sich Barbara Klemm wie auch Christoph Brech in ihrem jeweiligen Oeuvres verschrieben. Beiden gelingt – in der Verdichtung des Bildaufbaus zu einer oft weit über das Sujet hinausweisenden Aussage – ein ganz besonderer Blick auf Menschen, Landschaften und Kunstwerke.

Barbara Klemm ist eine der bedeutendsten zeitgenössischen Fotografen Deutschlands. Sie ist bekannt durch minutiös entwickelte, analoge Schwarz-Weiß-Fotografien, die im Bildgedächtnis Deutschlands mittlerweile fest verankert sind – genannt sei hier der berühmte „Bruderkuss“ aus dem Jahr 1979.

Christoph Brech schafft Video-Filme, Installationen und Farbfotografien von suggestiver Bildkraft. In seinen Werken spiegeln sich Phänomene der Zeit, der Übergänge, der Erinnerung wider. Die Musik spielt dabei eine große Rolle. Zuletzt schuf er eine Serie von Arbeiten für die Bayerische Staatsoper in München.

Beide vermögen mit einem hohen Maß an Sensibilität, Details zu sprechenden Bildkompositionen zusammenzuführen, die eine große Sogwirkung entfalten.

Im Diözesanmuseum Paderborn mit seinem offenen, emporstrebendem Innenraum trifft beider Werk zu einem spannungsreichen Dialog aufeinander. Zwischen Digital und Analog, bewegtem Bild und Fotografie, Farbe und Schwarz/Weiß. In die Ausstellung werden einige ausgewählte Objekte der Sammlung des Diözesanmuseums einbezogen, die sich so völlig neu präsentieren.

Von 20. Mai bis 02. Oktober 2022 wird die Ausstellung im Diözesanmuseum zu sehen sein. Der Katalog erscheint im Hirmer Verlag.

Barbara Klemm, * 1939, absolvierte eine Fotografenlehre in einem Portraitatelier in Karlsruhe. 1959 begann sie für die Frankfurter Allgemeine Zeitung zu arbeiten und war dort mehr als 30 Jahre Redaktionsfotografin für die Bereiche Politik und Feuilleton. Ihre Werke wurden und werden darüber hinaus in zahlreichen Ausstellungen präsentiert. Die vielfach ausgezeichnete Fotografin ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg und erhielt 2021 den Internationalen Folkwang-Preis. 2011 wurde Barbara Klemm in den Orden Pour le mérite aufgenommen.

Christoph Brech, * 1964, studierte Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste München. Seit 1998 bilden Video-Kunst und -Installationen neben der Fotografie einen Schwerpunkt seines Schaffens. Seine Werke sind in internationalen Ausstellungen aber auch im öffentlichen Raum zu sehen. Christoph Brech erhielt zahlreiche Preise, u.a. 2018 den Kunstpreis Berlin in der Sektion Film und Medienkunst, Akademie der Künste Berlin. 2006 war er Stipendiat der Villa Massimo in Rom.

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