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Ausstellungseröffnung Corvey und das Erbe der Antike im Hohen Dom zu Paderborn und im Diözesanmuseum +++ Foto: Besim Mazhiqi

Kostbare Leihgaben aus aller Welt vermitteln die Antikenbegeisterung des Frühmittelalters. Sie zeigen, wie die Errungenschaften dieser Epoche für zukünftige Generationen gerettet wurden.


  • Samstag, 21. September 2024 für das Publikum geöffnet. Laufzeit: 21. September 2024 – 26. Januar 2025
  • Die Gründung des Klosters Corvey vor über 1.200 Jahren und das zehnjährige Jubiläum seiner Ernennung zum UNESCO Welterbe sind Anlass der Ausstellung.
  • Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
  • Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz eröffnet die Ausstellung am 20. September mit geladenen Gästen im Hohen Dom zu Paderborn.


Die Ausstellung „Corvey und das Erbe der Antike. Kaiser, Klöster und Kulturtransfer im Mittelalter“ im Diözesanmuseum Paderborn tritt den Beweis an, dass das Mittelalter zu Unrecht als „finster“ bezeichnet wird. Ausgangspunkt ist ein bedeutender Think-Tank des Mittelalters: das ehemalige, vor 1.200 Jahren gegründete Kloster Corvey – seit zehn Jahren UNESCO-Welterbe. Klöster, Bibliotheken und Skriptorien retteten und bewahrten einen wichtigen Teil jenes antiken Wissens über Politik, Philosophie, Kunst, Architektur und Literatur, das uns bis heute prägt. In der ehemaligen Reichsabtei Corvey sind monumentale Inschriften, Texte antiker Autoren und sogar die Abenteuergeschichten des Odysseus überliefert. Mit einzigartigen Exponaten – Schatzkunst, Architektur- und Wandmalereifragmenten, wertvollen Handschriften und Elfenbeinkunst – macht die Ausstellung in Paderborn nun erlebbar, wie das Mittelalter diesen Kulturtransfer ermöglichte, und sich die Antike aneignete.


Mehr als 120 faszinierende Leihgaben aus über 50 europäischen und US-amerikanischen Museen, Bibliotheken und Archiven sind ab Samstag in Paderborn zu sehen, begleitet von Einblicken in die Arbeit der Restaurator*innen und Forschenden, die heute das antike Erbe bewahren. Der Kalligraph und Künstler Brody Neuenschwander (*1958, Houston, Texas) widmet sich in poetischen Rauminterventionen zudem der erstaunlichsten in Corvey überlieferten Antike: den Erzählungen der Irrfahrten des griechischen Helden Odysseus.


Die Ausstellung wird am Freitagabend, 20. September 2024, im Hohen Dom zu Paderborn vor geladenen Gästen feierlich vom neuen Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz eröffnet. Den Festvortrag hält Prof. Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck vom Kunsthistorischen Institut in Bonn. Der Schweizer Historiker Dr. Cornel Dora, Stiftsbibliothekar von St. Gallen, spricht ein Grußwort, stellvertretend für die Leihgeber*innen der Ausstellung. Die musikalische Gestaltung der Eröffnung übernimmt Domkantor Patrick Cellnik.


Im Rahmen der Eröffnungspressekonferenz stellten Dr. Holger Kempkens, Direktor, und Dr. Christiane Ruhmann, Kuratorin des Diözesanmuseums Paderborn, die Ausstellung gemeinsam mit Generalvikar Prälat Thomas Dornseifer vor. Dr. Francesca Gallori, Direktorin der Biblioteca Medicea Laurenziana Florenz, brachte die aus Corvey stammende mittelalterliche Abschrift der Annalen des römischen Geschichtsschreibers Tacitus aus Florenz nach Paderborn und sprach stellvertretend für die vielen internationalen Leihgeber*innen über den Kulturaustausch im Mittelalter und die Forschungsarbeiten, die die Ausstellung begleiten.

Download: Zitate zur Ausstellung / vollständige Pressemappe


Über die Sonderausstellung
Die Äbte des Klosters Corvey besaßen weitreichende Verbindungen nach Rom und Byzanz und gehörten zu den Gelehrten des karolingischen Hofs. Sie machten die Abtei am Weserbogen zu einem Zentrum der Übermittlung antiker Schrift, Architektur und Wandmalerei. Das 1.200ste Jubiläum der Klostergründung und die Welterbe-Anerkennung vor zehn Jahren sind Anlass der Sonderausstellung. Sie zeigt, wie antikes Wissen und Kultur – über das Mittelalter zur Zeit Karls des Großen und seiner Nachfolger – bis in die Gegenwart gelangten und noch immer unsere europäische Gesellschaft prägen.


Einzigartige Leihgaben aus aller Welt

Das Diözesanmuseum Paderborn führt einzigartige Leihgaben aus Museen, Archiven und Bibliotheken in ganz Europa und den USA zusammen. Darunter sind so faszinierende Exponate wie die „Burse von Enger“ aus dem Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin, ein faszinierendes Goldschmiedewerk des 8. Jahrhunderts, das noch viele Geheimnisse birgt. Im Vorfeld der Ausstellung wurde, mit großzügiger Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung, ein großangelegtes Restaurierungs- und Forschungsprojekt initiiert. Die Burse von Enger wird in Paderborn erstmals zusammen mit Stücken gezeigt, die von vergleichbarem Rang sind: mit der „Großen Fibel von Dorestad“­– einer goldenen Gewandspange aus dem Rijksmuseum van Oudheden in Leiden – oder dem „Theuderigus-Schrein“ aus St. Maurice d’Agaune. Darüber hinaus sind zwei Schlüsselwerke für die Corveyer Buchmalerei zu sehen: ein Evangeliar des späten 9. Jahrhunderts aus dem Besitz des Prager Domkapitels, das erstmals außerhalb Tschechiens gezeigt wird, sowie das in Corvey um 970 gefertigte sogenannte „Quedlinburger Evangeliar“, heute in New York. Weitere kostbare Handschriften kommen aus den Bibliotheken in Paris, Amiens, London und Helsinki, zudem sind feinste karolingische Elfenbeinschnitzereien aus Liverpool und Paris zu Gast in Paderborn. Der Schatz von San Marco in Venedig hat eine kostbare byzantinische Glasvase entsandt.


Vom Geheimnis der Bärin bis zum mittelalterlichen Buchraub
Aus der Vorhalle des Aachener Doms kommt die berühmte bronzene Bärin, die Ursa, zu der die Ausstellung ebenfalls neueste Forschungsergebnisse präsentiert. Das Musée de La Cour d’Or in Metz schickt die erhaltenen Teile des reichverzierten Sarkophags von Ludwig dem Frommen, des Gründervaters der Abtei Corvey, nach Paderborn. Die berühmte Stiftsbibliothek St. Gallen entleiht kostbare Fragmente eines Werkes des römischen Dichters Vergil, und aus der Biblioteca Medicea Laurenziana in Florenz reist eine mittelalterliche Abschrift der Annalen des römischen Geschichtsschreibers Tacitus zurück in ihre ostwestfälische „Heimat“. Das Geschichtswerk berichtet über die Zeit vom Tod des Kaisers Augustus bis zum Tod Neros. Der Corveyer Tacitus ist zu Beginn des 16. Jahrhunderts das einzig erhaltene Exemplar des Textes überhaupt. Die Medici ließen das Buch aus Corvey nach Florenz entführen, wo sein Text gedruckt und so wieder in zahlreichen Exemplaren verbreitet wurde. Hätte diese Abschrift in Corvey nicht überlebt, wüssten wir heute zum Beispiel nicht, dass die legendäre Varusschlacht im Jahr 9 nach Christus im Teutoburger Wald stattgefunden hat.


Corvey Zeichen kaiserlicher Macht am Weserbogen
Und schließlich trägt Corvey selbst mit einem wichtigen Exponat zur Ausstellung bei: der fast 1.200 Jahre alten, originalen Inschriftentafel vom Westwerk der mittelalterlichen Abteikirche. In imposanter antiker Schriftart – der „Capitalis quadrata“, ganz nach römischem Vorbild – war dort weithin sichtbar, goldglänzend zu lesen: „Umhege, oh Herr, diese Stadt und lass Deine Engel die Wächter ihrer Mauern sein“. Es war sowohl eine Bitte um göttlichen Schutz als auch eine anschauliche Machtdemonstration der Karolinger, die hier ihren Anspruch auf antikes Erbe und die Nachfolge der römischen Kaiser zur Schau stellten.


Rätsel gibt weiterhin eine Wandmalerei auf, die um 880/885 in Corvey entstand: Zu sehen ist der Kampf des antiken Helden Odysseus gegen das Meeresungeheuer Skylla. Es ist die älteste erhaltene Darstellung einer Szene des antiken griechischen Epos aus dem Mittelalter. Doch wie kam Odysseus an die Weser? In der Ausstellung wird die Wandmalerei multimedial und mit Begleittexten thematisiert. Der Kalligraph Brody Neuenschwander folgt zudem mit seinen Rauminterventionen den Odysseus-Erzählungen vom antiken Griechenland über die römische Kaiserzeit bis ins Mittelalter und auch in die arabische Welt.


Mehr als 120 Exponate und ein umfassender Katalog
Flankiert werden die mehr als 120 Ausstellungsexponate im Diözesanmuseum Paderborn von Filmen und Texten. Sie geben lebendige Einblicke in die Tätigkeit von Restaurator*innen, Forschenden und Naturwissenschaftler*innen, die heute das antike Erbe bewahren.


Ein reich bebilderter Katalog zur Ausstellung bietet die neuesten Erkenntnisse europäischer Wissenschaftler*innen zur Antikenrezeption in der Karolingerzeit sowie ein beeindruckendes Panorama faszinierender Exponate zwischen Antike und Mittelalter. Der Katalog erscheint im Michael Imhof Verlag, 656 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, 39,95 Euro im Museum, 49,95 Euro im Buchhandel.


Das umfangreiche Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm, eine Reihe von Videointerviews mit an der Ausstellung beteiligten Forscher*innen und weitere Informationen zu Tickets und Anfahrt finden Sie unter www.erbe-der-antike.de


Gruppenführungen buchbar über die Touristeninformation Paderborn:
+49 (0)5251 881 29 80 | tourist-info@paderborn.de | info@paderborn.de


Öffnungszeiten / Tickets
Dienstag bis Sonntag, 10–18 Uhr, jeden ersten Mittwoch im Monat bis 20 Uhr. 12 Euro /ermäßigt 6 Euro, freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahren (siehe Website).

 Kontakt Museum
Erzbischöfliches Diözesanmuseum und Domschatzkammer

Markt 17, 33098 Paderborn, Tel. +49 (0) 5251-1251400
museum@erzbistum-paderborn.de


 

www.erbe-der-antike.de
www.dioezesanmuseum-paderborn.de


Pressekontakt
im Auftrag des Diözesanmuseums Paderborn


Hendrik von Boxberg, +49 177 7379207
presse@dioezesanmuseum-paderborn.de / presse@von-boxberg.de
Waltraud Murauer-Ziebach, +49 171 416 8808
w.murauer@arthema.de


Pressefotos unter www.dioezesanmuseum-paderborn.de/presse/

 

Die Vielfalt von Schriftkulturen in der Sonderausstellung Corvey und das Erbe der Antike. Kaiser, Klöster und Kulturtransfer im Mittelalter macht der Kalligraph und Künstler Brody Neuenschwander in eindrücklichen Rauminterventionen erlebbar. Brody Neuenschwander zählt zu den bedeutendsten Schriftkünstlern der Gegenwart. Im Interview erzählt er, wie er zur Kalligraphie gekommen ist, was ihn als Künstler inspiriert, welche Kraft seine Installationen (z.B. A Brush of Silence) besitzen und von seiner langen Zusammenarbeit mit dem Diözesanmuseum Paderborn.

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Am vergangenen Freitag wurde unsere Ausstellung „Corvey und das Erbe der Antike. Kaiser, Klöster und Kulturtransfer im Mittelalter“ feierlich mit fast 400 Personen im Hohen Dom eröffnet.
Neben Generalvikar Msgr. Dr. Michael Bredeck sprach auch Dr. Cornel Dora, der Leiter der Stiftsbibliothek St. Gallen ein Grußwort. In das Thema der Ausstellung leitete Prof. Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck des Kunsthist. Instituts Bonn mit seinem Festvortrag ein.
Für stimmungsvolle Momente sorgte die Mädchenkantorei unter der Leitung von Domkantor Patrick Cellnik. Besonders eindrucksvoll war die eigens für die Ausstellung entstandene Meditation, welche die Worte der Corveyer Innschriftenplatte als Ausgangspunkt nehmen.
Eröffnet wurde die Ausstellung von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz.
Es folgten mehrere Stunden Kunst- und Kulturgenuss im Diözesanmuseum: Die einzigartigen, teils internationalen Leihgaben, die Ausstellungsarchitektur und die digitalen Medien riefen beim Publikum große Begeisterung hervor. Gemeinsam geriet man ins Staunen und tauschte sich über die Präsentation aus.

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 20.09.2024 wird die große Sonderausstellung Corvey und das Erbe der Antike. Kaiser, Klöster und Kulturtransfer im Mittelalter feierlich eröffnet. Sie wird vom 21. September 2024 bis 26. Januar 2025 im Diözesanmuseum Paderborn zu sehen sein. Ausgangspunkt der Ausstellung ist das ehemalige, vor 1.200 Jahren gegründete Kloster Corvey – seit 10 Jahren UNESCO Welterbe.
Mit Leihgaben aus ganz Europa und den USA zeigt die Paderborner Ausstellung, wie das Mittelalter antikes Wissen und antike Kultur aus den Gebieten des ehemaligen Römischen Reichs bis zu uns heute vermittelte. Künstlerische Interventionen des Kalligraphen Brody Neuenschwander runden den Ausstellungsrundgang ab.


Wir laden Sie herzlich ein zur Eröffnungs-Pressekonferenz am


Donnerstag, 19. September 2024
um 11:00 Uhr im Forum St. Liborius (Ulrichsraum), Grube 3, 33098 Paderborn.

Im Anschluss an die Pressekonferenz öffnen wir die Sonderausstellung im Diözesanmuseum Paderborn für die Vorbesichtigung.


Hier finden Sie einen Link zum Anfahrtsplan.
Es besteht keine direkte Parkmöglichkeit am Museum. Parkplätze gibt es auf dem nah gelegenen Domplatz und in der Innenstadt.


Bitte akkreditieren Sie sich für die Teilnahme an der Pressekonferenz bis Dienstag, 17.09.2024, formlos mit einer Email an presse@dioezesanmuseum-paderborn.de.


Sprechen Sie uns für Interviewwünsche/Planung von TV-Dreharbeiten oder weitere Anliegen gerne direkt an. Um 12 Uhr, direkt nach der Pressekonferenz, wird es die Möglichkeit für Fotoaufnahmen der Protagonist*innen geben.


Zur Pressekonferenz sprechen: Generalvikar Prälat Thomas Dornseifer, Dr. Holger Kempkens, Direktor Diözesanmuseum Paderborn, Dr. Christiane Ruhmann, Kuratorin der Sonderausstellung, Diözesanmuseum Paderborn, Dr. Francesca Gallori, Direktorin, Biblioteca Medicea Laurenziana Florenz


Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.


Über die Sonderausstellung „Corvey und das Erbe der Antike“


Ausgangspunkt der Ausstellung im Diözesanmuseum Paderborn ist ein Think-Tank des Mittelalters: das ehemalige, vor 1.200 Jahren gegründete Kloster Corvey – seit 10 Jahren UNESCO-Welterbe. Klöster bewahrten einen wichtigen Teil jenes antiken Wissens, das uns bis heute prägt. Mit faszinierenden Exponaten macht die Ausstellung erlebbar, wie im Mittelalter antike Kulturtechniken und Vorstellungen weitergegeben wurden. Nonnen und Mönche vervielfältigten antike Schriften, Handwerker arbeiteten antike Originale um oder integrierten sie in eigene Werke. Vereinnahmt und geprägt vom jeweiligen Zeitgeist, erzählen solche Schätze Geschichten und geben bis heute Rätsel auf.


Mehr als 120 faszinierende Leihgaben aus europäischen und US-amerikanischen Museen, Bibliotheken und Archiven werden in Paderborn zu sehen sein, begleitet von Einblicken in die Arbeit der Restaurator*innen und Forschenden, die heute das antike Erbe bewahren.
Es erscheint ein reich bebilderter Katalog. Ein umfassendes Veranstaltungsprogramm begleitet die Ausstellung.


www.erbe-der-antike.de
www.dioezesanmuseum-paderborn.de


Pressekontakt im Auftrag des Diözesanmuseums Paderborn
Hendrik v. Boxberg / Presse & Öffentlichkeitsarbeit
Email: presse@dioezesanmuseum-paderborn.de
T.: +49 (0)177 737 92 07


Waltraud Murauer-Ziebach
Email: w.murauer@arthema.de
T.: +49 (0) 231 177 06 46


Pressefotos unter www.dioezesanmuseum-paderborn.de/presse/

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