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Wir waren Teil der Wasserakademie Paderborn und hatten vom 3-6. Juli 13 kreative Kids zu Besuch.
Unter dem Titel „Museumswelt und Wasserkunst“ erkundeten wir das Museum, suchten nach Wasser-Motiven und nahmen vor allem unseren Gießlöwen (Aquamanile) genau unter die Lupe. Inspiriert von diesem mittelalterlichen Bronzeobjekt gestalteten wir aus Gießkannen, mit Zeitungspapier, Kleister und viel Farbe unsere eigenen Gießkannen-Skulpturen.
Und wir waren natürlich auch unterwegs: Eine Brunnen-Tour durch die Paderborner Innenstadt, ein Besuch in der Kaiserpfalz und bei der Wasserkunst im Paderquellgebiet standen mit auf dem Programm. Im Dom erfuhren wir über die liturgische Bedeutung von Wasser und entdeckten einen versteckten Brunnen in der Wand. Am Mittwoch ging es nach Salzkotten, wo wir im Wasserwerk und bei den Franziskanerinnen herzlich willkommen geheißen wurden.
Heute fand die Abschlusspräsentation der Wasserakademie im Schützenhof Paderborn statt – ein voller Erfolg!
Vielen Dank an alle, die dabei waren!
Die Spannung ist groß, als Restauratorin Saskia Polzin-Reichelt vorsichtig die Handschrift aus dem 10. Jahrhundert öffnet und die prachtvollen Buchmalereien zu Tage treten. Umringt wird sie von internationalen Expert*innen, die sich im Diözesanmuseum u.a. aus Prag und New York eingefunden haben.
„Bibliothek und Skriptorium des Klosters Corvey“ – so das Thema des Arbeitstreffens von 16. Juni, das im Zuge der Vorbereitung unserer großen Sonderausstellung „Corvey und das Erbe der Antike“ (ab Herbst 2024) initiiert wurde.
Die Bibliothek des Klosters Corvey gehörte im Mittelalter zu den bedeutendsten in Norddeutschland, in ihrem Besitz waren auch zahlreiche Bücher mit antiken Texten. Durch eine wechselvolle Geschichte sind erhaltene Teile der ehemaligen Bestände heute in alle Welt verstreut. Ein Ziel der Ausstellung wird es sein, einige herausragende und thematisch besonders relevante Handschriften in Paderborn wieder zusammenzuführen.
Bei der Begutachtung der Handschrift aus dem 10. Jahrhundert – deren farbenfrohe Malereien im Skriptorium in Corvey entstanden und die sich heute in unserer Sammlung befindet – gab es am Freitag bereits erste Erkenntnisse zu den verwendeten Farbpigmenten, zur Zusammensetzung der Handschrift und ihrer Geschichte. Als nächstes steht eine umfangreiche Untersuchung des Werks an. Es bleibt also spannend!
Wer sich schon vor der Ausstellung über die Handschrift informieren möchte, hat hier die Möglichkeit dazu.
Unterstützung erfuhr das Treffen neben der Expert*innengruppe auch durch das Projekt „Mittelalterliche Buchhandschriften des Klosters Corvey digital“, an dem wir mit unseren Handschriften ebenfalls beteiligt sind.
Am 2. Juni fand der erste „Studientag Museum“ für Studierende der Universität Paderborn statt.
Das Museum in der Kaiserpfalz, das Stadtmuseum Paderborn und wir luden zu einem vielfältigen Programm ein: Nach einem gemeinsamen Willkommen in der Kaiserpfalz teilten sich die gut 70 Studierenden auf die drei Häuser auf, wo 3 x 3 parallele Angebote zu unterschiedlichen Bereichen der musealen Arbeit stattfanden.
Im Diözesanmuseum beschäftigten sich die Studierenden gemeinsam mit Kunsthistorikerin Elisabeth Maas mit der Frage, wie Kunst eigentlich ins Museum kommt und welche Arbeitsschritte bei der Inventarisierung der Bestände durchlaufen werden.
Zudem gaben die Restauratorinnen Gisela Tilly und Saskia Polzin-Reichelt spannende Einblicke in die Restaurierung von Gemälden und Skulpturen – und das besonders anschaulich! Denn neben der Präsentation verschiedener Hilfsmittel und Materialien (Bindemittel, Pigmente usw.) ließen sie sich auch bei der Restaurierung originaler Kunstwerke über die Schultern schauen.
Es war ein erfolgreicher Studientag, der hoffentlich nächstes Jahr wieder stattfinden wird! Danke an alle, die dabei waren!

Clowns im Museum? Dürfen die da überhaupt rein?

Aber klar doch!

An zwei Tagen der ersten Ferienwoche machten fünf quirlige Clowns im Alter von 10 bis 14 Jahren das Diözesanmuseum unsicher. Begleitet wurden sie von Clownin Ottile (alias Anne Schwede) vom Humorkolleg Paderborn.

Nach einer „Warm up“-Phase mit verschiedenen Improvisations- und Kontaktübungen sowie dem Erproben einiger Clowntechniken kam es zur feierlichen Übergabe der roten Nase. Danach ging es ins Museum, wo Ottilie den Teilnehmenden zeigte, dass man zwischen all den alten Kunstwerken mächtig viel Spaß haben kann. Am Ende des ersten Tages stellten sich die Clowns aus Koffern voller Kleidungsstücke ihr eigenes Kostüm zusammen.

Am zweiten Tag ging es im Ausstellungsraum weiter: Mit viel Körpereinsatz und unter genauer Berücksichtigung von Haltung, Gestik und Mimik wurden die Kunstwerke nachgestellt. Die Clowns tanzten wie die Engel, stolzierten wie Fürstbischof Clemens August und lächelten wie Heinrich und Kunigunde. Und es wurde gestaunt – über die goldenen Schätze, die glitzernden Edelsteine und die  riesigen Gemälde.

Auch künstlerisch malten und bastelten sich die Teilnehmenden in phantastische Welten, indem sie Fotos von sich selbst mit viel Kreativität umgestalteten.

Es waren zwei tolle Tage!

Diözesanmuseum stellt groß angelegte Publikation zu Leben und Werk des von Josef Rikus vor

Es war ein Glücksfall für die Forschung: Die Familie von Josef Rikus (1923–1989) – der bis heute mit zahlreichen Werken den Paderborner Stadtraum prägt – bewahrt neben der reichen schriftlichen Dokumentation und einer Reihe von Modellen und Vorlagen auch das außergewöhnlich umfangreiche Bildarchiv des Künstlers. Anschaulich dokumentiert es die Arbeitsprozesse im Atelier und am Aufstellungsort der Werke, aber auch nie realisierte Entwürfe oder solche, die erst nach mehrmaliger Überarbeitung das Licht der Öffentlichkeit erblickten.

Nun haben sich die Familie von Josef Rikus und das Erzbistum Paderborn zusammengetan, um eine seit langem bestehende Forschungslücke zu schließen: Der Öffentlichkeit kann heute erstmals das komplette Werk des nicht nur für Paderborn so bedeutenden Künstlers in einer reich bebilderten Publikation vorgelegt werden. Geboten werden einführende Aufsätze mit Hintergrundinformationen zu den figürlichen und abstrakten Arbeiten des Künstlers, die auch in größere Zusammenhänge eingeordnet werden. Auch Neuentdeckungen – wie die erst 2022 wiederentdeckten Modelle zu einem der Hauptwerke von Rikus, der Kirche St. Johannes XXIII. in Köln, die heute als eine Ikone des Beton-Brutalismus gilt – werden präsentiert.

Erstellt wurde das reich bebilderte Buch im Auftrag des Diözesanmuseums Paderborn von dem renommierten Kunsthistoriker Hans Ulrich Hillermann, der sich seit 2020 intensiv mit Rikus‘ Werk und Leben beschäftigte.

Die Publikation, die auch ein umfangreiches Ortsverzeichnis liefert, erscheint passend zum 100. Geburtstag von Josef Rikus im Michael Imhof Verlag Petersberg.

Zur Ausstellung können wir das Werk zum vergünstigten Museumspreis von 39 € anbieten.

von links nach rechts: Prälat Thomas Dornseifer, Hans-Urlich Hillermann, Elisabeth Rikus-Dee, Dr. Holger Kempkens und Verleger Michael Imhof; Foto: Noltenhans

Volles Haus zu Ehren des Bildhauers Josef Rikus.

Über 240 Gäste hatten sich am vergangen Freitag im Historischen Rathaus in Paderborn eingefunden, um gemeinsam die Eröffnung der Ausstellung „DU WIRST STAUNEN! Der Bildhauer Josef Rikus“ zu feiern.

Nach den herzlichen Begrüßungsworten von Bürgermeister Michael Dreier und Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck führten die Museumsleiter Markus Runte (Stadtmuseum) und Dr. Holger Kempkens (Diözesanmuseum) in Leben und Werk des Künstlers ein. Für stimmungsvolle Momente sorgte der Musiker Carsten Mentzel aus Hamborn.

Ein großer Dank ging an die Familie des Künstlers, insbesondere an seine Nichte Elisabeth Rikus-Dee, die sehr engagiert die Aufgabe der Nachlassverwaltung wahrnimmt.

Festlich überreicht wurde zudem das Werkverzeichnis zum Oeuvre von Josef Rikus, welches der Kunsthistoriker Hans-Ulrich Hillermann im Auftrag des Diözesanmuseums in den letzten drei Jahren erarbeitet hatte.

Auf dem Weg vom Rathaus in die Museen konnten die Gäste eine Überraschung erleben: Der Neptunbrunnen von Josef Rikus auf dem Marktplatz erwachte in einer Performance von Schauspieler Max Rohland zum Leben!

Die Doppelausstellung war am Abend noch bis 21 Uhr geöffnet und erfreute sich zahlreicher Besucher*innen.

Ausstellungseröffnung im Historischen Rathaus Paderborn
Marks Runte, Leiter des Stadtmuseums und Dr. Holger Kempkens, Direktor des Diözesanmuseums, bei ihrer Danksagung.
Kunsthistoriker Hans-Ulrich Hillermann überreicht das Werkverzeichnis an Monsignore Dr. Michael Bredeck.
Neptun-Performance von Max Rohland
Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck und Bürgermeister Michael Dreier erklären gemeinsam die Ausstellung für eröffnet.
von links nach rechts: Markus Runte (Leiter Stadtmuseum), Bürgermeister Michael Dreier, Elisabeth Rikus-Dee, Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck, Dr. Holger Kempkens (Direktor Diözesanmusem)
Volles Haus zur Ausstellungseröffnung
Einblick in die Ausstellung im Diözesanmuseum

Fotos: Besim Mazhiqi

Unter dem Titel „Der Garten der Unendlichkeit“ präsentiert das Erzbischöfliche Diözesanmuseum Paderborn über 25 Tafelbilder von dem Künstler Manfred Scharpf. Sie sind vornehmlich in den letzten drei Jahren entstanden und bisher noch nicht öffentlich präsentiert worden. Zu sehen sind die Werke in Paderborn noch zum 29. Januar 2023 zu den bekannten Öffnungszeiten des Diözesanmuseums.

 

Mit dem Motiv des Gartens, für den Maler ein Abbild des Kosmos und all seiner Phänomene, integriert Manfred Scharpf seine künstlerischen Erfahrungen mit Natur und Mensch in ein Gesamtthema.

 

Der in Leutkirch im Allgäu ansässige Künstler Manfred Scharpf (*1945) bedient sich als Absolvent der Meisterschule für Kirchenmalerei in München historischer Malverfahren und Pigmente und schafft so Werke von altmeisterlichem Duktus, die durch ihre Feinmalerei bestechen. Mit den Inhalten seiner Tafelbilder reagiert er jedoch auf aktuelle Themen unserer Zeit und schlägt so eine Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Die beeindruckende Qualität seiner Arbeiten führte unter anderem zu Ausstellungen in der Kunstmetropole New York und im Europäischen Parlament in Brüssel. Als Christ fühlt sich Manfred Scharpf dem christlichen Hintergrund seiner Motive verpflichtet. Parallel dazu erweitern die Themenfelder von Psychoanalyse und Naturwissenschaft seine Arbeiten. In seiner Zeitkritik finden sich insbesondere Motive aus Goethes Faust wieder.

Sigmunds Tor – Porta patet cor magis © Manfred Scharpf

Im Mittelpunkt der Ausstellung im Paderborner Diözesanmuseum stehen neben Gemälden, die sich auf Werke von Leonardo da Vinci (1452–1519) beziehen, die großformatigen Arbeiten „Sigmunds Tor – Porta patet cor magis“ und „Horizonte – Garten der Unendlichkeit“, die Motive aus dem Städtchen Pribor in Mähren, dem Geburtsort Sigmund Freuds, und aus Ravello an der Amalfiküste vereinen, jedoch auch neue Horizonte eröffnen und ins Transzendente weisen.

 

Darin und in dem Ausdrucksmittel der Feinmalerei gibt es bemerkenswerte Überschneidungspunkte zwischen Manfred Scharpf und dem Leipziger Maler Michael Triegel (*1968), dessen Neuschöpfungen zur Ergänzung des Cranach’schen Marienretabels aus dem Naumburger Dom derzeit ebenfalls im Diözesanmuseum Paderborn ausgestellt sind, sodass die Besucher*innen interessante Querverbindungen zwischen den beiden außergewöhnlichen Malern ziehen können.

Maler Michael Triegel – Schöpfer der Mitteltafel des Naumburger Marienretabels – war zu Gast im Diözesanmuseum. Museumsdirektor Holger Kempkens nahm den besonderen Besucher in Empfang und führte ihn zu dem neuen Aufstellungsort des Retabels auf der Eingangsebene des Museums. Triegel zeigte sich begeistert von der Präsentation und vor allem von der musealen Beleuchtung, welche die ganze Strahlkraft der Farben seines Gemäldes zum Vorschein bringt.

 

Das Naumburger Marienretabel mit Gemälden Lucas Cranachs d. Ä. (Flügel) und Michael Triegels ist bis zum 11. Juni im Diözesanmuseum zu sehen.

 

Fotos: Diözesanmuseum Paderborn

Erzbischöfliches Diözesanmuseum zeigt vom 17. Dezember 2022 bis 11. Juni 2023 Marienaltar aus dem Naumburger Dom

Ein epochaler künstlerischer Brückenschlag ist ab dem 17. Dezember 2022 im Erzbischöflichen Diözesanmuseum Paderborn zu bewundern: Michael Triegel, einer der wichtigsten zeitgenössischen Maler im deutschsprachigen Raum, ‘trifft‘ den Renaissance-Star Lukas Cranach den Älteren. Zwischen 1517 und 1519 schuf Cranach für den Naumburger Dom einen Marienaltar, dessen Mittelteil wenig später dem reformatorischen Bildersturm zum Opfer fiel. Der Leipziger Maler Michael Triegel hat dem Altaraufsatz jetzt eine neue Mitte gegeben. Zu sehen ist das Ergebnis künftig an verschiedenen Ausstellungsstationen – zunächst vom 17. Dezember 2022 bis zum 11. Juni 2023 im Erzbischöflichen Diözesanmuseum Paderborn.

Das ursprüngliche Cranach-Retabel entstand 1517 bis 1519 aufgrund der testamentarischen Verfügung des Naumburger Bischofs Johannes III. von Schönburg, für die Umsetzung sorgten dessen Nachfolger Philipp von Wittelsbach und das Naumburger Domkapitel. Die heute noch erhaltenen Flügel zeigen auf den Vorderseiten links die beiden Apostel Philippus und Jakobus den Jüngeren sowie den Stifter Philipp von Wittelsbach, rechts den Apostel Jakobus den Älteren und die Heilige Maria Magdalena sowie den Stifter Johann III. von Schönberg. Auf den Außenseiten der Flügel erblicken die Betrachtenden links die heilige Katharina und rechts die heilige Barbara.

Die Vorbereitungen für die Präsentation des epochenübergreifenden Cranach-Triegel-Altaraufsatzes im Erzbischöflichen Diözesanmuseum laufen auf Hochtouren, hier die Vorderseite des von Michael Triegel neu geschaffenen Mittelteils.

Seit er zu seinem 13. Geburtstag ein Buch über Albrecht Dürer geschenkt bekam, wusste Michael Triegel nach eigener Aussage, dass er Maler werden möchte. Was er jedoch damals noch nicht wissen konnte: Rund 40 Jahre später würde er eine künstlerische Brücke über ein halbes Jahrtausend bauen und dem Cranach-Retabel aus Naumburg seine künstlerische Mitte wiedergeben. Der für seinen altmeisterlichen und hyperrealistischen Stil bekannte Triegel schuf ein neues, beidseitig bemaltes Mittelstück. Vorne thront Maria mit Kind, umgeben von zwei musizierenden Frauen und einer engelsähnlichen Figur mit dem Beginn des Magnificat auf einer Schriftrolle. Vor dem vergoldeten Hintergrund halten sechs Frauen und vier Männer ein Ehrentuch für Maria und den Messias. Hier sind Heilige und Menschen der Gegenwart abgebildet: so etwa Petrus mit moderner Base-Cap oder auch der von den Nationalsozialisten ermordete evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer. Die Rückseite der Mitteltafel zeigt den siegreichen Auferstandenen inmitten der Architektur des Naumburger Domes.

Noch steht der auferstandene Christus auf der Rückseite des Mittelteils von Michael Triegel im Erzbischöflichen Diözesanmuseum zwischen Gerüsten. Nach dem vollständigen Aufbau wird der vollständige Mittelteils zwischen den Flügeln von Lukas Cranach zu bewundern sein.

Ein Kunstwerk verbindet Jahrhunderte

Auch die Predella, den Sockel des Retabels, hat Michael Triegel neu geschaffen. Darauf sind auf der Vorderseite Symbole für das Abendmahl und auf der Rückseite das leere Grab Christi mit den Zeugnissen seiner Leidensgeschichte dargestellt. Nach der Aufstellung am historischen Ort im Westchor des Naumburger Doms, seit 2018 UNESCO-Welterbestätte, und seiner Weihe im Juli 2022 wurde der Altaraufsatz nach kontroversen Diskussionen auf Einwirken von ICOMOS, der Berater-Organisation der UNESCO, am 5. Dezember wieder abgebaut. Er findet nun zunächst seine Aufstellung im Erzbischöflichen Diözesanmuseum Paderborn, wo die Vorbereitungen zur Präsentation auf Hochtouren laufen: „Michael Triegel gelingt mit seiner Ergänzung des Cranach-Retabels etwas ganz Besonderes“, erklärt Holger Kempkens, Direktor des Diözesanmuseums. „Er greift den Stil Lukas Cranachs auf und präsentiert den von ihm neu geschaffenen Mittelteil doch als ein deutlich erkennbares und eigenständiges Werk der zeitgenössischen Kunst.“ Das Ergebnis dieser gelungenen malerischen Verbindung hat seit Juli dieses Jahres schon weit über 70.000 Besucherinnen und Besucher im Naumburger Dom begeistert. „Ich bin hocherfreut, dass wir dieses außergewöhnliche Kunstwerk, eines der wichtigsten Zeugnisse zeitgenössischer sakraler Kunst, bei uns in Paderborn zeigen können“, unterstreicht Kempkens.

Präsentiert wird der rund 3,30 Meter hohe Altaraufsatz im Hauptraum des Diözesanmuseums: Wer ein Ticket gekauft hat und den Ausstellungsbereich betritt, findet den Altar mit seiner beeindruckenden Bildwelt direkt auf der Eingangsebene. „Die Architektur unseres Hauses mit den Blickmöglichkeiten aus allen Etagen sorgt für eine reizvolle Betrachtung des Retabels aus vielen Perspektiven“, ist sich der Museumsdirektor sicher. Zu sehen ist neben dem vollendeten Altarwerk auch eine originale Entwurfsskizze, die Michael Triegel für die Vorderseite der mittleren Altartafel angefertigt hat und die den Fertigungsprozess nachvollziehen lässt. Informationstexte und ein Video erweitern den Eindruck von der Entstehung dieses außergewöhnlichen Kunstwerkes. „Ich hoffe sehr, dass viele den Weg ins Diözesanmuseum finden werden, um sich diesen Altaraufsatz anzusehen, der Jahrhunderte verbindet – es lohnt sich!“, zeigt sich Kempkens überzeugt.

Ein halbes Jahr in Paderborn

Die Ausstellung des Cranach-Triegel- Retabels aus Naumburg wird ab dem 17. Dezember 2022 bis zum 11. Juni 2023 im Erzbischöflichen Diözesanmuseum in Paderborn zu sehen sein. Weitere Ausstellungsorte sind geplant. Voraussichtlich ab Ende 2024 oder im ersten Halbjahr 2025 soll der Altar nach Naumburg zurückkehren – vielleicht ja sogar an seinen angestammten Standort im berühmten Westchor.

Hintergrund: Michael Triegel

Michael Triegel wurde 1968 in Erfurt geboren und studierte von 1990 bis 1997 Malerei an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Arno Rink und Ulrich Hachulla. International wurde Triegel 2010 bekannt, als er Papst Benedikt XVI. porträtierte. Darüber hinaus realisierte er zahlreiche kirchliche Aufträge wie Altarbilder, Deckengemälde oder auch die Ausgestaltung von Kirchenfenstern. Michael Triegel gilt neben Neo Rauch als wichtigster Vertreter der Neuen Leipziger Schule.

 

Text und Fotos: Maria Aßhauer / Pressestelle Erzbistum Paderborn

Paderborner Museumsnacht am 27. August lädt mit einem vielfältigen Programm an 14 Orten zu abendlichen Erkundungen ein.

Das Angebot der Paderborner Museumsnacht am 27. August 2022 ist groß. An 14 Orten öffnen Museen, Häuser und Gärten kostenfrei von 18 bis 24 Uhr für die Besucher. Auf zahlreiche Interessierte freut sich auch das Diözesanmuseum des Erzbistums Paderborn direkt neben dem Hohen Dom. Die aktuelle Sonderausstellung „So gesehen“ steht auch in der Museumsnacht im Mittelpunkt. Doch das Team um Museumsleiter Holger Kempkens hat sich ein paar Überraschungen einfallen lassen.

„SO GESEHEN“ mal mit neuen Museumsführer*innen

„SO GESEHEN“ aus „ihrer“ Sicht gesehen – denn die neuen Museumsführer*innen werden auf ihre Art anschaulich und humorvoll durch das Diözesanmuseum führen. Mit roter Nase, viel Witz und einem besonderen Blick auf die Exponate ist Clownin Ottilie – alias Anne Schwede – während der langen Museumsnacht unterwegs. Sie freut sich auf ein Treffen mit Groß und Klein.

Familien mit Kinder zwischen 4 und 7 Jahren sind von 18 bis 19 Uhr eingeladen mit Handpuppe „Amadeus“ und Theaterpädagogin Luisa Roensch die Ausstellung zu besuchen. Amadeus wird sein Geheimnis lüften und seine liebsten Fotos und Videos den jungen Besucher*innen verraten.

Kreativität ist gefragt

Im „Kreativen Fotolabor“ entstehen mittels Solar-Papier, UV-Licht und im Wasserbad spannende Fotogramme und hoch oben im Museum kann man Blicke durch die Camera Obscura – einer Vorform des Fotoapparats – werfen.

„Auf den offenen und nach oben strebenden Galerien des Museums eröffnet sich ein furioser Dialog ihrer Werke“, freut sich Holger Kempkens, den Besucher*innen die Ausstellung „SO GESEHEN“ näher zu bringen, die von der renommierten Fotografin Barbara Klemm und dem Foto- und Videokünstler Christoph Brech als ein experimenteller Erfahrungsraum geschaffen wurde.

Das komplette Programm des Diözesanmuseums während der Paderborner Museumsnacht finden Sie hier.

Clownin Ottilie und Museumsdirektor Holger Kempkens freuen sich auf viele Treffen in der Museumsnacht

Wer die Wahl hat, hat die Qual…

Ein Picknick im Skulpturengarten von Wilfried Hagebölling in Sennelager ist eine weitere Alternative. Allerdings schließt der Garten schon um 20 Uhr, weil im späten August die Lichtverhältnisse dies erfordern. Oder wie wäre es mit der Fotografie-Ausstellung von Oli Leibrink im Raum für Kunst? „The Glowing“ zeigt Fotos des Veränderungsprozesses eines Drogenabhängigen auf der Suche nach neuen Lebensperspektiven. Vielleicht aber auch zunächst nach Schloß Neuhaus und zwischen den spannenden Angeboten im Museumsquartier ein Eis vom trompetenden Eismann Scotty genießen?

Zum ersten Mal dabei ist der Förderverein Melitensia. Besucher*innen tauchen ein in die über 900-jährige Geschichte des Johanniter & Malteser Ritterordens und entdecken historische Katastrophenschutzfahrzeuge in Original- sowie Minitaturgröße. Ebenso interaktiv geht es im Heinz Nixdorf Forum weiter, unter dem Motto „Let’s play“ stehen digitale sowie analoge Spiele den Besucher*innen zur Verfügung. Auch das LWL-Museum in der Kaiserpfalz ermöglicht spielerisches Lernen. Zwischen Führungen, Workshops und Musik werden die Bauweisen von Kathedralkirchen anhand von LEGO®-Steinen erfassbar gemacht.

Mix aus Fotos und textilen Arbeiten

Die Galerie Kleppart lädt ab 19 Uhr zur Vernissage der Ausstellung „Traumwelt“ ein. Die Südkoreanische Künstlerin Gisoo Kim präsentiert Fotografien, deren Strukturen sie bestickt und somit neue Räume und Wahrnehmungen öffnet. Textile Arbeiten werden auch im Residenzmuseum in Schloss Neuhaus gezeigt, Entwurfs- und Schnittdirektrice Ines Kirwald und Mode-Textil-Designerin Laura Schlütz zeigen in einer Ausstellung den Weg von der Baumwolle bis zum fertigen T-Shirt.

Im Kunstmuseum können sich Besuchende durch die „Intermezzo#4: Köpfe“ führen lassen. Porträts entstehen dann entweder aus eigener Hand und werden mit Luftballons auf Reise geschickt oder werden vom Künstler Ihor Vakhnin gezeichnet, um mit nach Hause genommen zu werden. Rund um das Thema Bienen und Insektenschutz geht es im Naturkundemuseum, hier lernen Kleine und Große in Workshops wie sie Bienenwachstücher oder Honigseife selbst herstellen können.

„Prinzip Collage“ in der Städtischen Galerie

Zum „Prinzip Collage“, eine Ausstellung mit Werken von Ella Bergmann-Michel und Herta Müller, gibt es in der Städtischen Galerie in der Reithalle Tanz mit Husan Floth und Poetry Slam mit Benjamin Poliak und Eva Dreier. Ein ebenfalls umfangreiches Programm gibt es im Stadtmuseum: Mitmachaktionen, Konzerte, Live-Malerei und Führungen sowie Lesungen zur Sonderausstellung „Monumenta – Erinnerungsorte zwischen Weser und Lippe“ stehen zur Auswahl.

Auch das Kreismuseum Wewelsburg bietet Kurzführungen durch den dortigen Teil der „Monumenta“-Ausstellung an. Einen Ausklang für den Abend bietet die Elektronische Musik von Gerold Kukulenz.

Kunstauktion ab 22 Uhr

Wer Kunst nicht nur im Museum, sondern auch im eigenen Heim betrachten will, kommt bei der Kunstauktion im Paderborner Kunstverein „auf seine Kosten“. Ab 22 Uhr werden limitierte Grafiken versteigert, wobei der Erlös an eine Ukrainische Flüchtlingshilfe geht.

Kostenfreie Bus-Shuttles

Die kostenfreien Bus-Shuttles verbinden auch dieses Jahr wieder viele Stationen bis spät in die Nacht. Das Programm aller Häuser mit mehr Details, auch zum Busfahrplan, liegt in den jeweiligen Orten aus oder ist online einsehbar: Museumsnacht

Die Städtischen Museen in Paderborn und Schloß Neuhaus öffnen an diesem Tag erst ab 14 Uhr.

Eine Pressemeldung mit Informationen der Pressestelle der Stadt Paderborn

 

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