Skip to content
Dr. Holger Kempkens wird neuer Direktor der Diözesanmuseums Paderborn, Foto: Besim Mazhiqi

Dr. Holger Kempkens folgt auf Professor Dr. Christoph Stiegemann als Leiter des Erzbischöflichen Diözesanmuseums

Das Erzbistum Paderborn freut sich auf Dr. Holger Kempkens aus Bamberg als neuen Leiter des Erzbischöflichen Diözesanmuseums Paderborn und des Teams Kunst im Erzbistum. Die Corona-Pandemie samt Verschiebung der Ausstellung „PETER PAUL RUBENS und der Barock im Norden“ führten dazu, dass Professor Dr. Christoph Stiegemann als Direktor des Diözesanmuseums und Leiter der Fachstelle Kunst im Erzbistum Paderborn in die Verlängerung musste, denn eigentlich wäre er Ende Juni 2020 in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet worden. Nachdem die Ausstellung am 25. Juli erfolgreich an den Start ging, steht nun der Nachfolger des umtriebigen Museums-Chefs fest: Dr. des. Holger Kempkens leitet seit 2012 das Diözesanmuseum Bamberg und hat zudem regelmäßig einen Lehrauftrag an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Zuvor war er lange in verschiedenen Ausstellungsprojekten in NRW unterwegs, zuletzt beim Bistum Münster als Kurator der Schau „Goldene Pracht – Mittelalterliche Schatzkunst in Westfalen“, die 2012 in Münster gezeigt wurde. Die offizielle Verabschiedung von Professor Dr. Stiegemann fand am 30. September statt, am 15. Oktober beendet er seinen Dienst. In einem Pressegespräch wurde Dr. Holger Kempkens von Generalvikar Alfons Hardt als Nachfolger von Professor Dr. Christoph Stiegemann vorgestellt.

„Mit den großen Sonderausstellungen, durch die unser Diözesanmuseum inzwischen zu einer veritablen Stimme im Chor der europäischen Museen wurde, aber auch mit der erfolgreich durchgeführten Inventarisierung der Kunstausstattung unserer Kirchen im Erzbistum hinterlässt Professor Dr. Christoph Stiegemann ein Erbe, das wohl bewahrt und weitergeführt werden soll“, betonte Generalvikar Alfons Hardt. „Mit Herrn Dr. Kempkens haben wir eine Persönlichkeit gefunden, die der westfälischen sakralen Kunst eng verbunden ist und die – aus der Arbeit für das Erzbistum Bamberg – um die Bedeutung von Kunst als Kulturträger in kirchlichem Umfeld und darüber hinaus weiß“, erklärte der Generalvikar des Paderborner Erzbischofs.

„Ich freue mich außerordentlich, dass mit Herrn Dr. Kempkens ein Nachfolger gefunden wurde, der über langjährige Erfahrungen auf dem Gebiet überregionaler kunst- und kulturhistorischer Ausstellungen verfügt und für den auch die kirchliche Denkmalpflege bekanntes Terrain ist“, sagte Vorgänger Museumsdirektor Professor Dr. Christoph Stiegemann.

Dr. Kempkens, der seine Dissertation zum Thema „Die Zisterzienserklosterkirche Marienfeld und die Burgkapelle von Schloss Rheda“ verfasste, fügte hinzu: „Ich freue mich sehr auf mein neues Aufgabenfeld in Paderborn. Mit ihm kehre ich zugleich auch zu meinen westfälischen Forschungsschwerpunkten zurück.“ Dr. Holger Kempkens wird seinen Dienst in der westfälischen Bischofsstadt am 15. Oktober antreten.


Pressebilder zum Download:

Dr. Holger Kempkens folgt auf Dr. Christoph Stiegemann als Leiter des Erzbischöflichen Diözesanmuseum Paderborn. In einem Pressegespräch wurde er heute vorgestellt.

Dr. Holger Kempkens, Foto: Privat
Dr. Holger Kempkens wird neuer Direktor des Diözesanmuseums Paderborn, Foto: Besim Mazhiqi
Stabübergabe: Der scheidende Museumsdirektor des Diözesanmuseums Paderborn, Prof. Dr. Christoph Stiegemann (links), mit seinem Nachfolger Dr. Holger Kempkens (rechts), Foto: Besim Mazhiqi
Das Team des Diözesanmuseums mit dem scheidenden Direktor Prof. Dr. Christoph Stiegemann (Mitte von links), seinem Nachfolger Holger Kempkens (Mitte) und Generalvikar Alfons Hardt vor dem Diözesanmuseum (rechts), Foto: Besim Mazhiqi

Ein „Übersetzer“ mit strahlender Freude an der Kunst

Paderborn, 30. September 2020: Prof. Dr. Christoph Stiegemann, Leiter des Diözesanmuseums, wird mit einem Dankgottesdienst und einem Festakt in der Paderhalle verabschiedet,  Foto: Besim Mazhiqi

Wenn „Institutionen“ gehen, ist das einen besonderen Abschied wert – auch in Corona-Zeiten: Prof. Dr. Christoph Stiegemann tritt nach 30 Jahren als Direktor des Erzbischöflichen Diözesanmuseums in den Ruhestand. Am Mittwochnachmittag feierte Erzbischof Hans-Josef Becker mit dem scheidenden Museumsdirektor, dessen Familie und Gästen zunächst eine Dankmesse im Hohen Dom. Anschließend wurde der künftige Ruheständler in einem Corona-gemäßen Festakt in der PaderHalle für sein langjähriges, unermüdliches und begeisterndes Engagement gewürdigt.

Prof. Dr. Christoph Stiegemann habe in seiner frühen Begegnung mit der christlichen Kunst die Botschaft und Bilder vom Heil eingesogen, sagte Erzbischof Becker im Gottesdienst. „Für dich ist der Glaube das Fundament und das Bleibende, seit den Kindertagen“, richtete sich der Paderborner Erzbischof an den langjährigen Museumsdirektor, Leiter der Fachstelle Kunst im Erzbischöflichen Generalvikariat und Domkustos.

„Gott spricht zu uns durch Musik, Malerei, Film, Theater, Tanz und Dichtung. All das sind auch Gottes Sprachen in der Welt“, zeigte sich Erzbischof Becker überzeugt. Prof. Dr. Stiegemann, dem Papst Franziskus erst vor wenigen Wochen den Päpstlichen Silvesterorden verliehen hat, habe diese Sprachen mit seiner Begeisterungsfähigkeit immer wieder übersetzt. „Als echter ‚Teamplayer‘ hat er auch sein Museumsteam immer neu begeistert. Nur so konnten die Ausstellungen so erfolgreich werden, weil sie für alle im Museum zur echten Herzensangelegenheit geworden sind“, so der Paderborner Erzbischof.

Den Bildungsauftrag im Blick

Generalvikar Alfons Hardt begrüßte nach dem Gottesdienst beim Festakt zahlreiche Ehrengäste in der PaderHalle – darunter den Bischof von Osnabrück, Dr. Franz-Josef Bode, sowie Professor Dr. Dr. Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Viele Kolleginnen und Kollegen aus anderen Museen waren zur Verabschiedung gekommen –  laut Generalvikar Hardt ein Zeichen für „die guten gewachsenen Verbindungen zwischen den Museen und kirchlichen Häusern“. Ihre Verbundenheit drückten auch Künstler wie Brody Neuenschwander aus Brügge, Christoph Brech aus München und HA Schult aus Düsseldorf mit ihrer Präsenz aus.

Prof. Dr. Christoph Stiegemann sei es gelungen, „das Diözesanmuseum weit über die Grenzen des Erzbistums hinaus bekannt zu machen“, führte Generalvikar Alfons Hardt in seinem Grußwort aus. Dabei sei dem scheidenden Museumsleiter immer der Bildungsauftrag wichtig gewesen, kirchliche Kunst und Kultur einer breiten Öffentlichkeit zu erschließen. Generalvikar Hardt lobte auch Stiegemanns Verdienste als Leiter der Fachstelle Kunst: „Bei einer Vielzahl von Bau- und Renovierungsvorhaben im Erzbistum hat er sich mit der ihm eigenen Kreativität und einem hohen Maß an Sachverstand und Erfahrung eingebracht, Kirchengemeinden begleitet, aber auch Architekten, Künstler und Restauratoren beraten.“

Architektur mit Erzählungen bespielt

Prof. Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck kennt Prof. Dr. Stiegemann als langjähriger Weggefährte sehr gut. Er hat an vielen Ausstellungen im Diözesanmuseum mitgearbeitet. „Du hast die Architektur des Museums immer wieder mit sinnreichen Erzählungen bespielt und die Welt, in der wir heute leben aus ihren historischen Bezügen erklärt“, sagte der Mittelalter-Kunsthistoriker in seinem Festvortrag zu Prof. Dr. Stiegemann. „Und zwar mit Humor und einer strahlenden Freude an der Kunst. So kennen und so lieben wir dich!“

„Was soll man einem vielfach ausgezeichneten Menschen wie Prof. Dr. Stiegemann noch schenken“, schilderte Dr. Christiane Ruhmann als Mitarbeiterin des Diözesanmuseums das „Dilemma“ der Kolleginnen und Kollegen, ein passendes Präsent zum Abschied zu finden. Die „Ära Stiegemann“ sei eine spannende Zeit des Wachsens gewesen, aus der eine Vielzahl an guten Kooperationen entstanden sei. „Deswegen haben wir uns für ein Gemeinschaftsprojekt entschieden, das diese vielgestaltige Zusammenarbeit ausdrückt“, so Dr. Ruhmann. Entstanden ist daraus eine hochkarätige Festschrift mit dem Titel „Museum als Resonanzraum. Kunst – Wissenschaft – Inszenierung“, die Ruhmann gemeinsam mit ihrer Kollegin und Mit-Herausgeberin Dr. Petra Koch-Lütke Westhues ihrem langjährigen „Chef“ übergab. „Ich bin stolz, dass so viele Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Disziplinen uns in ihren Beiträgen teilweise auch ihre neuesten Forschungsergebnisse anvertraut haben“, fasste Dr. Christiane Ruhmann zusammen.

Von der Festschrift bis zum Apfelbäumchen

Das erste Kapitel der facettenreichen Festschrift hat Erzbischof Hans-Josef Becker beigesteuert. Passend zum Inhalt des Aufsatzes überreichte er Prof. Dr. Stiegemann für dessen Garten einen Korbinian-Apfelbaum: Einen solchen Baum hatte der bayerische Pfarrer Korbinian Aigner während seiner Inhaftierung im Konzentrationslager Dachau unentdeckt gezüchtet. Einen Kunstbezug hat das Bäumchen auch: Auf der Documenta in Kassel im Jahr 2012 waren 402 Apfel-Zeichnungen des bayerischen Pfarrers und Apfelkundlers zu sehen.

Auch Ulrike Frey aus dem Team der Kunstinventarisierung, die seit 1988 im Erzbistum erfolgt und heute fast abgeschlossen ist und die Prof. Dr. Stiegemann langjährig begleitet hat, hatte ein Geschenk mitgebracht: ein gebundenes „Inventar der Inventarisatoren“, in dem die vielen Kunsthistoriker, die an der Inventarisierung mitgearbeitet haben, dem künftigen Ruheständler nun in nachhaltiger Erinnerung bleiben werden.

Menschlicher Bezug und Freude als A und O

Nach eigener Aussage „überwältigt und nahezu sprachlos“ angesichts der vielen guten Wünsche und Geschenke hatte der Geehrte das letzte Wort. Er richtete seinen Dank an alle, die ihn auf seinem Weg begleitet und unterstützt und diesen Tag „als großartiges Geschenk“ für ihn gestaltet haben, auch an seine Familie, die ihm immer den Rücken freigehalten habe. In besonderer Weise erinnerte er an seinen Vater. Dieser sei Kirchenbaumeister und habe ihm geraten: „Das Wichtigste ist der menschliche Bezug und die Freude an der Sache.“

Arbeitslos werde er in Zukunft nicht werden, so Stiegemann. In seiner Funktion als Leiter des Kompetenzteams für das Welterbe Corvey gebe es beispielsweise noch genug zu tun. Dass während der laufenden Rubens-Ausstellung mit seinem Abschied der „Vorhang falle“ für sein Wirken als Museumsleiter, empfinde er als großes Geschenk: „Im Barock war die Flüchtigkeit der Zeit ein bestimmendes Motiv. Es galt, unvergessliche Feste gegen diese Erfahrung zu setzen. So ein Fest durfte ich heute erleben. Dafür danke ich Ihnen allen und sage: Adieu!“

Für den musikalischen Rahmen des Abends sorgten mit melancholisch-schönen „Zwischenklängen“ Robert Kusiolek am Akkordeon und die Pianistin Elena Chekanova mit Live-Elektronik.

Die aktuelle Ausstellung „Peter Paul  Rubens und der Barock im Norden“ ist noch bis zum 25. Oktober im Erzbischöflichen Diözesanmuseum zu sehen.

Paderborn, 30. September 2020: Prof. Dr. Christoph Stiegemann, Leiter des Diözesanmuseums, wird mit einem Dankgottesdienst und einer Veranstaltung in der Paderhalle verabschiedet. Foto: Besim Mazhiqi
Gruppenfoto mit Gästen im Anschluss an den Dankgottesdienst. Foto: Besim Mazhiqi
Dankgottesdienst im Paderborner Dom mit Erzbischof Becker. Foto: Besim Mazhiqi
Prof. Christoph Stiegemann mit Prof. Dr. Dr. Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Bürgermeister Michael Dreier und der ehem. Bürgermeister Heinz Paus. Foto: Besim Mazhiqi
Prof. Dr. Christoph Stiegemann mit Prof. Dr. Dr. Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Foto: Besim Mazhiqi
Prof. Dr. Christoph Stiegemann mit Prälat Max Eugen Kämper. Erzbischof Becker und Generalvikar Hardt. Foto: Besim Mazhiqi
Prof. Dr. Christoph Stiegemann mit Erzbischof Becker, Generalvikar Alfons Hardt und dem Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz Matthias Kopp mit Frau. Foto: Besim Mazhiqi
Prof. Dr. Christoph Stiegemann mit Künstler Christoph Brech. Foto: Besim Mazhiqi
Prof. Dr. Stiegemann mit HA Schult und seiner Frau Anna Zlotovskaya. Foto: Besim Mazhiqi
Prof. Dr. Christoph Stiegemann mit Frau Claria und Sohn Cornelius. Foto: Besim Mazhiqi

 

Gäste kommen zum Festakt in die PaderHalle. Foto: Besim Mazhiqi
Professor Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck aus Bonn hielt als langjähriger Wegbegleiter den Festvortrag. Foto: Besim Mazhiqi
Professor Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck aus Bonn hielt als langjähriger Wegbegleiter den Festvortrag. Foto: Besim Mazhiqi
Dr. Christiane Ruhmann und Dr. Petra Koch-Lütke Westhues überreichen die Festschrift an den „Chef“. Foto: Besim Mazhiqi
Ulrike Frey aus dem Team der Kunstinventarisierung übergibt Prof. Stiegemann das „Inventar der Inventarisatoren“. Foto: Besim Mazhiqi
Dr. Christiane Ruhmann übergibt die Festschrift an den „Chef“. Foto: Besim Mazhiqi
Erzbischof Hans-Josef Becker überreicht Prof. Stiegemann einen Korbinian-Apfelbaum. Foto: Besim Mazhiqi
Prof. Dr. Christoph Stiegemann mit seiner Frau Claria und Sohn Cornelius. Foto: Besim Mazhiqi
Musikalisches Rahmenprogramm: Robert Kusiolek am Akkordeon und Pianistin Elena Chekanova mit Live-Elektronik. Foto: Besim Mazhiqi

Erste großformatige Leihgabe zur großen Rubens-Schau im Diözesanmuseum Paderborn eingetroffen

Am Dienstag, 23.6., ist ein erstes gewichtiges Exponat für die große Sonderausstallung „Peter Paul Rubens und der Barock im Norden“ (ab 24.7.) im Diözesanmuseum Paderborn angekommen: Es handelt sich um die großformatige Plastik „It is, it isn’t“ des weltbekannten zeitgenössischen Bildhauers Tony Cragg. Die 900 Kilogramm schwere und rund 2,70 Meter große Skulptur wird während der Rubens-Ausstellung in der Ausstellungsabteilung zur „Aktualität des Barock“ zu sehen sein.

Es war kein leichtes Unterfangen, das schwergewichtige Exponat nach seinem Transport aus dem Wuppertaler Atelier des Künstlers wohlbehalten an seinen Bestimmungsort in die obere Etage des Diözesanmuseums zu bringen. Doch Matthias Rüenauver von der Firma ars colendi und die Techniker des Museums haben Präzisionsarbeit geleistet und es unter großer Anspannung und Konzentration gemeistert. Begleitet wurden Transport und Aufstellung der raumgreifenden Skulptur von John MacCormack, dem Leiter des Wuppertaler Ateliers von Tony Cragg. „Wir sind erleichtert, dass diese erste große Anlieferung gelungen ist. Schon jetzt geht von dieser sich nach oben schraubenden und in den Raum hinein ausbreitenden Plastik eine ungeheure Dynamik und Kraft aus, die in unserer Ausstellung einen zeitübergreifenden, spannungsvollen Dialog vom Barock bis in die Gegenwart ermöglicht“, freut sich Christoph Stiegemann, Direktor des Diözesanmuseums Paderborn.

Tony Cragg, der in den großen Häuern der Welt – der Londoner Tate, im Pariser Louvre oder auf der Biennale von Venedig – ausgestellt hat, mit den höchsten Preisen der Kunstwelt wie dem  Praemium Imperiale und dem Turner Preis ausgezeichnet wurde, schafft seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts bewegte Plastiken aus unterschiedlichen Materialien. Vor allem seine raumgreifenden Skulpturen wie die in Paderborn ausgestellte, die sich in alle Richtungen auszubreiten scheinen, wurden zu seinem Markenzeichen. Das in der Rubens-Ausstellung gezeigte Werk „It is, it isn’t“ aus poliertem und gewachstem Schichtholz in dunkelroter Farbe scheint wie ein Wirbelsturm durch den Raum zu fegen – zwischen Sein und Nichtsein, wie der Titel des Werkes vermittelt.

Zusammen mit Arbeiten von Gerhard Richter, Hans Op de Beeck und weiteren Künstlern spüren die Paderborner Ausstellungsmacher in der zeitgenössischen Abteilung der Rubens-Schau barocken Konzepten der Gegenwartskunst nach.

Peter Paul Rubens und der Barock im Norden“ wird ab dem 24. Juli im Diözesanmuseum Paderborn gezeigt. Die Ausstellung zeichnet ausgehend von der prachtvollen Neuausstattung des Paderborner Doms mit Altargemälden und Skulpturen durch Antwerpener Künstler aus dem direkten Rubensumfeld die Verbreitungs- und Erfolgsgeschichte der Kunst der südlichen Niederlande des 17. Jahrhunderts in Nordeuropa nach. Gezeigt werden Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen aus internationalen Museen und Sammlungen, darunter noch nie gezeigte Exponate. Eine eigene Ausstellungsabteilung widmet sich barocken Tendenzen in der Gegenwartskunst. Künstler wie Gerhard Richter, Tony Cragg oder Hans Op de Beeck stehen hier mit ausgewählten Arbeiten im Mittelpunkt. Eindrucksvolle 3D-Rekonstruktionen, Animationen und Multimedia-Stationen geben vertiefende Einblicke in die faszinierende Zeit des Barock und lassen die visuelle Kraft auch verlorener Bilder und Ausstattungen wieder aufleben. Ein reichbebilderter Katalog erscheint im Michael Imhof-Verlag. „RUBENS“ reiht sich ein in die großen kunst- und kulturhistorischen Ausstellungen des Diözesanmuseums Paderborn mit überregionaler Strahlkragt, darunter die „WUNDER ROMs“ und „GOTIK“.

Aufstellung Tony Cragg - "It is, it isn't"
Tony Cragg: „It is, it isn’t“, Schichtholz, poliert, gebeizt und gewachst, Wuppertal, 2016 © VG Bild-Kunst, Bonn 2020, Foto: Kalle Noltenhans

WICHTIGER HINWEIS für die Medien:

Bitte verwenden Sie bei der Veröffentlichung der Fotos von der Plastik unbedingt den Zusatz © VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Die kostenfreie Veröffentlichung ist nur im Rahmen der aktuellen Berichterstattung erlaubt (ab 3 Monate vor Ausstellungsbeginn bis 6 Wochen nach Ende der Ausstellung).

Presseinformation des Diözesanmuseums, 15.03.2019

Paderborn. Seit der Ausstellung „Caritas – Nächstenliebe von den frühen Christen bis zur Gegenwart“ im Jahr 2015 besteht eine äußerst kreative Zusammenarbeit zwischen der Universität Paderborn und dem Diözesanmuseum.
Verdankt wird sie der Initiative von Lothar van Laak. Nach seiner Ernennung zum Professor für Neuere Deutsche Literatur am Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft der Uni Paderborn im Jahr 2014, kam er mit der Bitte um Kooperation auf das Museum zu. Hier ist man sehr gern auf seine Initiative eingegangen und so werden seitdem Formate wie die „Dialoge im Museum“ angeboten. Zu diesen sehr beliebten und gut besuchten Veranstaltungen lädt Lothar van Laak jeweils Gesprächspartner aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen ins Museum ein. Außerdem wurden Seminare zur Museologie und zum kreativen Schreiben erfolgreich und gemeinsam von beiden Partnern durchgeführt. Die Studierenden werden dabei ganz unmittelbar in die Projekte einbezogen, sei es, dass sie einen Blog betreiben, der ein Ausstellungsthema vertieft, Ergebnisse einer Bachelor-Arbeit eigenverantwortlich in eine Hörstation im Museum einbringen oder projektbezogenen Unterricht mit Schülern durchführen.

Präsidentin der Universität und Generalvikar freuen sich über die fruchtbare Kooperation
Es ist an der Zeit, diese Partnerschaft auch offiziell zu besiegeln: Jetzt unterzeichneten die Präsidentin der Universität Paderborn, Frau Professor Birgitt Riegraf und der Generalvikar im Erzbistum Paderborn, Apostolischer Protonotar Alfons Hardt den Vertrag. „Durch die enger werdende und großartige Kooperation zwischen der Universität und dem Museum eröffnet sich für die Studierenden ein weiterer Lernort, an dem sie Kultur und Geschichte anschaulich studieren und zusätzliche Kompetenzen in der Öffentlichkeitarbeit erwerben können,“ freut sich Frau Professor Riegraf. Generalvikar Alfons Hardt ergänzt: „Ich freue mich sehr über diese Kooperation, wird doch durch sie das Museum als Ort der Kulturvermittlung und des unmittelbaren Zugangs zu unserer Geschichte sowohl der nachfolgenden Wissenschaftsgeneration als auch einer breiteren Öffentlichkeit auf anschauliche Weise nahe gebracht.“

Rubens und der Barock im Norden
Das nächste große gemeinsame Projekt ist die Zusammenarbeit bei der Vorbereitung der Ausstellung „Peter Paul Rubens und der Barock im Norden“, die für 2020 geplant ist.

Über eine Veröffentlichung würden wir uns freuen.

Bildmaterial zum Download:

Alfons Hardt, Generalvikar im Erzbistum Paderborn, und Professorin Birgitt Riegraf, Präsidentin der Universität Paderborn, bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen dem Diözesanmuseum und der Universität; Foto: Noltenhans
vorne: Alfons Hardt,  Generalvikar im Erzbistum Paderborn, und Professorin Birgitt Riegraf, Präsidentin der Universität Paderborn, bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen dem Diözesanmuseum und der Universität;stehend: Prof. Dr. Lothar van Laak

Mittwoch, 3. April 2019 | 18:00 – 20:00 Uhr
After work chill out – Zeichnen im Museum
Erwachsene und Jugendliche sind eingeladen, in entspannter Atmosphäre zu zeichnen und dabei den Arbeitsalltag hinter sich lassen. Schnell und zwanglos füllen sich beim genauen Betrachten der Kunstwerke die Skizzenbuchseiten. Hier geht es nicht um künstlerische Begabung oder Qualität der Zeichnungen, sondern um das Erlernen bzw. Wiedererlernen des genauen Hinschauens durch das Zeichnen.
Anmeldung nicht erforderlich. Bitte Skizzenbücher mitbringen!
Teilnehmer des Zeichenkurses vom 12./13.1. haben freien Eintritt. Alle anderen zahlen 2 € (ermäßigter Eintrittspreis)

Samstag, 6. April 2019, ab 10:00 Uhr
Workshop: Fast alles Gold, was glänzt!
Unter Anleitung der Restauratorin Saskia Polzin-Reichelt werden einfache Oberflächen – zum Beispiel von Bilderrahmen – vergoldet. Zunächst wird mit Schlagmetall gearbeitet, da auch Anfänger damit gute Ergebnisse erzielen. Wer mag, kann es mit echtem Blattgold versuchen. (Aufpreis 2 € pro Blatt) Alle Materialien werden gestellt, zu vergoldende Lieblingsstücke dürfen mitgebracht werden! Bitte bedenken: Je unruhiger die Oberfläche, desto schwieriger die Arbeit mit dem glänzenden Material.

Es ist ein Kurs für Anfänger. Er richtet sich an Erwachsene und Jugendliche (ab 16 Jahren).
Kosten 45 € inkl. Material (ohne echtes Blattgold, s.o.)
Um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten: 05251 125 1400 oder museum@erzbistum-paderborn.de

Sa. 13. April 2019 | 14:00 – 17:00 Uhr
„Ach du dickes Ei!“ – Bastelwerkstatt zum Osterfest
für 8 – 12 jährige
Nicht nur Ostereier! Im Museum erzählen jahrhundertealte Kunstwerke vom Ursprung dieses christlichen Festes. Schnell wird klar, welche Symbole die Christen damit verbinden. Bunt bemalte Eier gehören auch dazu. In der Bastelwerkstatt des Diözesanmuseums wird bei diesem Workshop marmoriert, dekoriert und am Ende hat jeder eine originelle Deko für das Osterfrühstück.
Kosten: 5 €; Anmeldung 05251 125-1400 oder museum@erzbistum-paderborn.de

Weitere Informationen

Über eine Veröffentlichung dieser Termine würden wir uns freuen.

Alles Fotos: © Diözesanmuseum Paderborn

 

Presseinformation des Diözesanmuseums, 16.01.2019

Schüler/innen präsentieren ihre Werke am 31. Januar
in der Aula der Paderborner Michaelschulen

PADERBORN. „Farbige Lichtspiele. Von Domfenstern inspiriert“, so lautete der Leitgedanke eines ganz besonderen Workshops, an dem sich Ende letzten Jahres acht Schüler/innen der Jahrgangsstufe 9 aus weiterführenden Schulen des gesamten Regierungsbezirks Detmold beteiligten. An drei Wochenenden beschäftigten sie sich intensiv mit dem Phänomen der Lichtmalerei. Entstandenen sind ungewöhnliche Filmsequenzen und Fotoarbeiten.

Am 31. Januar um 18.30 Uhr präsentieren die kreativen Jugendlichen die Ergebnisse ihrer intensiven Auseinandersetzung mit Licht und Architektur in der Aula der Paderborner Michaelsschulen – amüsante making of-Fotos inklusive.

Die Dramaturgie des Lichts erleben

Am Anfang des Workshops standen ein Besuch der Gotik-Ausstellung im Diözesanmuseum und die Erkundung des Paderborner Doms. Schnell wurde deutlich, dass die Faszination gotischer Kirchen bis heute maßgeblich durch die großen, mit farbigem Glas ausgestatteten Maßwerkfenster entsteht. Die genialen Baumeister jener Zeit schufen eine ausgefeilte Dramaturgie des Lichts. Sie taucht den Innenraum in Farbe, lässt Säulen, Fußböden und Wände erstrahlen.

Professionelle Unterstützung

Digital ausgerüstet und professionell unterstützt durch die beiden erfahrenen Fotografen Ansgar Hoffmann und Klaus-Peter Semler, hat die Schülergruppe projizierte, flüchtige Lichtmalereien im Paderborner Dom mit Fotoapparat und Videokamera eingefangen. Im Kreuzgang und in den Seitenkapellen der Kathedrale schuf die Kunststudentin Jennifer Rojahn zusätzlich innovative Lichtinstallationen. Per Overheadprojektor und farbigen Folien inszenierte sie ungewöhnliche Licht-Momente auf Wänden, Fußböden und steinernen Kunstwerken. Und auch diese flüchtigen Inszenierungen fotografierten und filmten die jungen Teilnehmer aus unterschiedlichen Perspektiven.

Die Workshop-Teilnehmer/innen gingen – inspiriert durch diese Lichtspiele – auch der Frage nach, wie sich durch eigene Lichtmalereien ein neuer Blick auf gewohnte oder verborgene Winkel im Dom eröffnen ließe. Sie diskutierten, wie man selbst Räume mit Licht gestalten und farbige Lichtportraits der eigenen Person entwickeln könne. Hier stand den Jugendlichen Wilhelm Peters zur Seite. Der erfahrene Inhaber der international aktiven Paderborner Glasmalerei Peters ermutigte sie zu innovativen Experimenten.

Förderung durch Netzwerk und Stiftung

Das Konzept des mehrteiligen Workshops haben Dr. Andreas Kolle, der Beauftragte für Begabungsförderung am Gymnasium St. Michael, und die Museumspädagogin des Diözesanmuseums Dr. Heike Bee-Schroedter gemeinsam entwickelt. Das Kreativ-Angebot wurde im Netzwerk Begabungsförderung für leistungsstarke Mittelstufenschüler/innen im gesamten RP Detmold angeboten und durch die Osthushenrich-Stiftung, Gütersloh, finanziell großzügig unterstützt.

TERMIN:
31. Januar 2019, 18.30 Uhr
Aula der Michaelsschulen, Michaelstraße 17, 33098 Paderborn

„Farbige Lichtspiele. Von Domfenstern inspiriert“
Präsentation von Foto- und Videoarbeiten der Workshop-Teilnehmer/innen

Alle Fotos: © Heike Bee-Schroedter/Diözesanmuseum Paderborn

Workshops „Farbige Lichtspiele. Von Domfenstern inspiriert; Foto: © Heike Bee-Schroedter / Diözesanmuseum Paderborn
Workshops „Farbige Lichtspiele. Von Domfenstern inspiriert; Foto: © Heike Bee-Schroedter / Diözesanmuseum Paderborn
Workshops „Farbige Lichtspiele. Von Domfenstern inspiriert; Foto: © Heike Bee-Schroedter / Diözesanmuseum Paderborn

Presseinformation des Diözesanmuseums, 06.11.2018

Nicht nur der Glöckner von Notre Dame ….

Gotik auf der Leinwand – Vortrag mit Filmbeispielen

 

Paderborn. Der „Glöckner von Notre Dame“ – das ist Filmkult pur, nicht nur, weil in der Fassung von 1956 Anthony Quinn und Gina Lollobrigida zu sehen sind, hier spielt auch die grandiose „Kulisse“ eine Hauptrolle. Die gotische Architektur der Kathedrale Notre Dame de Paris wird zum dramaturgisch tragenden Bestandteil des Films. Am Donnerstag, dem 15. November um 18.30 Uhr, geht es im Diözesanmuseum um „Gotik im Film. Konstruktionen und Imaginationen im Wandel“. Für den Referenten Dr. Markus Leniger ist die berühmte Geschichte vom buckligen Quasimodo und der schönen Esmeralda nur ein Beispiel für das Verhältnis der höchst imposanten, doch statischen Architektur der Gotik und der Dynamik der bewegten Bilder. Im Film wird die Architektur – ob von Szenenbildnern konstruiert oder am Drehort vorgefunden – zur Kulisse für lebendige Erzählungen. So begegnen uns gotisch geprägte Orte sowohl in “historischen” Geschichten als auch in Filmen, die in der Gegenwart spielen. Immer aber ist das filmische Bild der Gotik (und sei es nur durch den gewählten Bildausschnitt) eine Konstruktion oder Imagination der jeweiligen Filmemacher/innen. Anhand von verschiedenen Beispielen schlägt Markus Leniger einen zeitlichen Bogen von 1896 – „Der Kölner Dom nach dem Hauptgottesdienst“ (ca. 60 Sek.) – zu den berühmten „Glöckner“-Verfilmungen und bis in die Gegenwart mit dem Spielfilm „Schwestern“ (2013) der Regisseurin und Drehbuchautorin Anne Wild. Bei ihr wird ein gotischer Kreuzgangs zum atmosphärischen Rahmen für ein Konfliktgespräch und spirituelle Auseinandersetzung.

Dr. Markus Leniger arbeitet als Studienleiter für Geschichte, Politik und Film an der Katholischen Akademie Schwerte. Sein Forschungsschwerpunkt ist „Film und Theologie“. Beim Vortrag im Diözesanmuseum wird er beispielhaft Filmausschnitte zeigen, die Impulse für einen Dialog mit dem Publikum geben.

Do. 15. November | 18.30 Uhr

Gotik im Film. Konstruktionen und Imaginationen des Zeitgeistes / im Wandel
Referent Dr. Markus Leniger, Katholischen Akademie Schwerte
Eintritt: 5 Euro

Über eine Veröffentlichung würden wir uns freuen.

Screenshot aus einer Video-Inszenierung in der Gotik-Ausstellung des Diözesanmuseums, © RMH, Köln

 

 

 

An den Anfang scrollen