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  • Umkreis Conrad von Soest und Meister des Fröndenberger Altars, um 1410–1420
  • Tempera und Ölmalerei auf Leinwand, auf erneuerte Holztafel aufgezogen
  • Inv.-Nr. M 71

Die Tafel zeigt vor goldenem Hintergrund Maria mit dem Jesuskind in ihren Armen auf einem Esel sitzend, den Joseph am Zügel führt, einen Stab mit Reisegepäck auf seiner rechten Schulter.

Die hier dargestellte „Flucht nach Ägypten“ gehört zu den frühen Bildthemen in der christlichen Kunst und bezieht sich auf Matthäus 2, 13–23: Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, siehe, da erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und flieh nach Ägypten; (…) denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten. Da stand Josef auf und floh in der Nacht mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten.

Ein ungewöhnliches Detail ist die lange Korallenkette mit locker aufgereihten Perlen, die vor Marias Brust gekreuzt ist und mit der das Jesuskind spielt. Die blutrote Farbe und die Fähigkeit der Koralle zur Wandlung und Erneuerung wurden im Christentum umgedeutet zum Symbol des Leidens und der Auferstehung Christi. Das Motiv der gekreuzten Kette findet sich auch auf anderen Bildern sowohl Conrads von Soest als auch des Fröndenberger Meisters.

Der Vergleich mit Werken dieser beiden Künstler zeigt zwar gewisse stilistische und motivische Übereinstimmungen mit unserer Darstellung. Dennoch ist hierbei wohl weder an die gleiche Hand noch an die gleiche Werkstatt, sondern eher an deren Umkreis zu denken.

Foto: Ansgar Hoffmann

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