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Vier Engel, die Allegorien des Glaubens, der Hoffnung, der Verehrung des hl. Liborius und des Hochstifts Paderborn, zwei Engelsstatuetten vom Postament des Liborischreins
  • Johann Theodor Axer (1700–1764) unter Mitarbeit von Johann Philipp Pütt (1700–nach 1768), 1736
  • Lindenholz, gefasst in Bronze, Matt- und Glanzgold, Baldachin im Zweiten Weltkrieg verbrannt
  • Paderborn, Hoher Dom St. Marien, St. Liborius und St. Kilian, Inv.-Nrn. SK 308–312, 314

Das 900-jährige Jubiläum der Überführung der Reliquien des heiligen Liborius im Jahr 1736 wurde besonders festlich und mit Hilfe der besten künstlerischen Kräfte, die das Hochstift aufzubieten hatte, begangen. Diese schufen auf Wunsch des Fürstbischofs Clemens August (amt. 1719−1761) zur verehrenden Aussetzung des Liborischreins eine grandiose Ziboriumsarchitektur – das sogenannte Mausoleum Liborianum.

Der Reliquienschrein stand hierbei im Mittelschiff des Domes auf einem sarkophagartigen Unterbau, umgeben von vier bewegten Engelstatuetten. An den Eckpunkten des mehrstufigen Podiums erhoben sich auf hohen Postamenten die vier überlebensgroßen, als graziöse Frauengestalten konzipierten Allegorien. Neben den Tugenden des Glaubens (Kelch und Hostie) und der Hoffnung (ihr Attribut, der Anker, ist verloren), sind es die Personifikationen des Hochstifts Paderborn (Wappenschild und Krone) und der Verehrung des hl. Liborius (Buch mit Steinen). Das Ganze überwölbte einst ein mit Seidenbrokat behangener Baldachin, von dem sich nur die schwebenden vier Engel, die ihn zu raffen schienen, erhalten haben. Die ungewöhnlich reiche Metallfassung der Figuren sollte beim Betrachter den Eindruck teilvergoldeter Bronze erwecken, um den kostbaren Charakter des ‚Ehren-Gerüsts‘ noch zu steigern.

Den Entwurf für den Libori-Festaltar entwickelte der fürstbischöfliche Hofarchitekt Franz Christoph Nagel, der auch die Oberaufsicht über die Festvorbereitungen hatte. Mit der Ausführung der Skulpturen wurde der Paderborner Bildhauer Johann Theodor Axer (1700–1764) beauftragt, der diese offenbar gemeinsam mit seinem Kollegen Johann Philipp Pütt (1700–1768) fertigte, was einer in damaliger Zeit oft geübten Praxis entsprach.

Allegorie Hochstift Paderborn · Allegorie der Hoffnung · Allegorie der Verehrung des hl. Liborius · Allegorie des Glaubens

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