Künstlerinnenduo Claudia Brieske und Franziska Baumann bringen limitierte Vinyl-Auflage zur Ausstellung „Before the Wind“ heraus
Sobald man die Ausstellung Before the Wind betritt, ist ein Rauschen, Zischen, Klacken und Wehen zu hören: Der Wind ist allgegenwärtig. Dies ist nur durch die eindrucksvolle Klangkunst von Künstlerin Franziska Baumann aus Bern möglich, die in mühevollen Studien und Kleinstarbeit den Wind „zum Tönen“ gebracht hat. Dazu passend finden aufmerksame Besucher*innen auf den oberen Ebenen des Museums Plattenspieler, die als Skulpturen fungieren. Sie stehen für das „entkörperte Gedächtnis“ – eine Erinnerung daran, dass Menschen mit der Erfindung des Phonographen zum ersten Mal Klang ohne sichtbaren Körper hören konnten. Sie sind Teil der 3. Windfigur, in der Erinnerungen in die Wüste, also in die Leere, getragen werden. Die Schallplatte, als Symbol für die Erinnerung, wird schließlich vom Wind davongeweht.
Ein Hauch von Wind für zuhause
Zum Ausstellungsstart brachten die Künstlerinnen eine limitierte Edition von Vinylplatten heraus, auf der alle Kompositionen, die in der Ausstellung wie ein Windhauch leise durch die Räume wehen, zu hören sind. „Wir möchten den Besucher*innen die Chance geben die Kompositionen noch einmal intensiver und in aller Ruhe hören zu können“, sagt die Sängerin, Komponistin und Klangkünstlerin Franziska Baumann. Auch die handgezeichneten und bemalten Cover greifen ein zentrales Thema der Ausstellung auf: Vom Sehen zum Hören und vom Hören zum Sehen – Seeing the Voices and Hearing the Body.
Jedes Exemplar ein Unikat
Jedes Exemplar ist ein Unikat und ist limitiert auf 50 Exemplare. Die Cover sind von den Künstlerinnen handgezeichnet und auch die Vinyl sind handgekratzt und individuell gestaltet im Studio von Francessco Passantino (Musiker und DJ der Studio BerlinerVinyl Werk). Die Vinyl können bei uns im Diözesanmuseum für 60 Euro an der Museumskasse erworben werden.
Musik- und Soundperformance im September live erleben
Abschluss und Höhepunkt des Windprojekts ist eine große audiovisuelle Inszenierung am 20. und 21. September 2025. Das Konzerterlebnis mit Live-Video, Stimme, Live-Elektronik und Chor ist eigens konzipiert für die Architektur des Diözesanmuseums. Mit dabei ist die Mädchenkantorei des Paderborner Doms, für sie komponiert Sängerin und Klangkünstlerin Franziska Baumann Stimmmaterial, das gemeinsam mit dem Leiter der Kantorei, Patrick Cellnik, erarbeitet wird.
Über Before the Wind
Bei der neuen Ausstellung in unserem Diözesanmuseum dreht sich alles um den Wind. Mit Before the Windöffnet sich das Museum für einen faszinierenden Dialog zwischen experimenteller, zeitgenössischer Kunst und jahrhundertealten Objekten aus der eigenen Sammlung. Das unsichtbare und zugleich kraftvolle Element Wind wird hier in seiner technischen, gestischen und spirituellen Dimension erforscht. Die Skulpturen, Videos, Musik- und Soundstationen des Künstlerinnenduos Baumann-Brieske (Bern/Berlin) lassen das Naturphänomen in einer vielschichtigen Inszenierung lebendig werden.