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11.11.2023 – 28.01.2024

in der Bartholomäuskapelle Paderborn

„Wie in den Wirrnissen der Zeit die Frage nach unserer seelischen Integration wieder in den Vordergrund rückt, so sollte sich unser Fokus im Äußeren auf das Juwel Europa, sein kulturelles Erbe und dessen Erhalt richten.“ (Manfred Scharpf)

 

 

Das Kunstwerk ‚Templum Europae‘ besteht aus acht, nach oben halbrund abgeschlossenen, bemalten Tafeln. Sie zitieren in ihrer Form und Anordnung die mittelalterliche Reichskrone aus der Zeit um 960. Diese Krone erscheint in den Malereien auf der ersten Tafel sowie – in Auflösung begriffen – auf der zweiten, anschließenden Tafel. Auf den nachfolgenden Tafeln setzt sich der Auflösungsprozess fort und findet schließlich seine Umkehr in einem Neuformungsprozess, der wieder zur ersten Tafel hinführt. Anders ausgedrückt: Aus der Krone – Symbol der alten Strukturen – entsteht über Zersetzung, Auflösung und Reinigung ihrer Bestandteile eine völlig neue Struktur, ein Bild für ein Europa, in dem auch Geist und Kunst wieder ihren Platz finden.

Gefertigt nach den Verfahren der klassischen europäischen Kunst, nimmt das Kunstwerk auch Bezug auf das Erbe europäischer Kultur, die es zu bewahren gilt. Der Titel ‚Templum Europae‘ bezieht sich dabei auf den historischen Kulturraum Europas, auch in seiner sakralen Dimension, der in den letzten 200 Jahren zunehmend in Auflösung begriffen ist – ein Prozess, der sich in den letzten Jahren enorm beschleunigt hat, wo die nationalen und kriegerischen Zentrifugalkräfte drohen, Europa auseinanderzureißen.

 

Manfred Scharpf

Der in Leutkirch im Allgäu ansässige Künstler Manfred Scharpf (*1945) bedient sich als gelernter Kirchenmaler historischer Malverfahren und Pigmente und schafft so Werke von altmeisterlichem Duktus. Mit den  Inhalten seiner Tafelbilder reagiert er jedoch auf aktuelle Themen unserer
Zeit und schlägt so eine Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Angesichts der zunehmenden Bedrohung des christlichen, sozialen und kulturellen Erbes Europas will Manfred Scharpf besonders auch mit dem Kunstwerk ‚Templum Europae‘ einen Beitrag der Besinnung auf diesen Schatz Europas leisten. Die beeindruckende Qualität der Werke Scharpfs führte unter anderem zu Ausstellungen und Auftritten in der Kunstmetropole New York und ins Europäische Parlament in Brüssel.

Sog. Reichskrone, um 960 (?), Westdeutsch (?), Gold, Email, Edelsteine, Perlen, Kunsthist. Museum Wien

Bisherige Stationen

Das von Manfred Scharpf konzipierte Kunstwerk ‚Templum Europae‘ soll der Unterstützung der Europäischen Integration dienen und Brücken bauen zwischen Menschen und Völkern. Sowohl der Entstehungsprozess der Bildtafeln als auch die Orte der Präsentation belegen dies nachdrücklich. Die Ausführung entstand mithilfe der begabtesten Schülerinnen und Schüler der Kunstschule Kremnica. Die erste Ausstellung hat in der  geographischen Mitte Europas stattgefunden, in den slowakischen Städten Banská Bystrica (Neusohl) und Kremnica (Kremnitz).
Weitere Stationen waren die Insel Reichenau, Berlin-Tempelhof, das Europäische Parlament in Brüssel, im Diözesanmuseum Bamberg vor den Kaisermänteln der Heiligen Heinrich und Kunigunde sowie zuletzt auf der Waldburg in Oberschwaben, wo von 1220 bis mindestens 1240 die
Reichskleinodien verwahrt wurden.

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