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  • Westfalen oder Böhmen, 1. Viertel 15. Jahrhundert
  • Nussbaumholz (?) mit originalen Fassungsresten
  • Inv.-Nr. SK 110 und SK 111

Der Kaiser, gekrönt von einer fünfzackigen Krone, blickt den Betrachter ernst und würdevoll an, während die Kaiserin den Blick leicht gesenkt hat. Auf dem Haupt trägt sie eine – ehemals – vierzackige Krone. Beide haben die Hände vor der Brust zum Gebet aneinandergelegt. Unterhalb der Hände ist bei der Kaiserbüste eine kleine Öffnung zu sehen, hinter der die Reliquien geborgen waren; dieser Bereich ist bei der Kaiserinnenbüste weggebrochen. Auffallend ist die Gestaltung der Haare – beim Kaiser sind diese ebenso wie der Bart stark gelockt; bei der Kaiserin liegen sie in Wellen um das Gesicht und fallen dann in gedrehten Strähnen herab.

Die kompositorisch aufeinander bezogenen Büsten vermitteln in ihrer strengen Axialität und im Gleichmaß ihrer Proportionen fromme Andacht und zugleich herrschaftliche Präsenz. So zeigen sie sich als Fürbitter der Menschen vor Gott.

Dem heiligen Kaiserpaar (Heiligsprechung Heinrichs 1146; Heiligsprechung Kunigundes 1200) wurde in Paderborn von alters her hohe Verehrung entgegengebracht. Das lag sicher auch daran, dass Kunigunde im August 1002 im Paderborner Dom zur Königin gekrönt wurde. Bereits zu Lebzeiten schloss das Kaiserpaar mit dem Paderborner Domkapitel eine Gebetsverbrüderung, durch die das Kapitel verpflichtet war, für das Seelenheil seiner Wohltäter zu beten. Die beiden Reliquienbüsten, die aus einer Paderborner Kirche stammen, bezeugen noch in spätmittelalterlicher Zeit die fortwährende Bedeutung und Verehrung des Kaiserpaares in der Region.

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Fotos: Ansgar Hoffmann

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