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Freunde und Weggefährten von Willi Hagemeier erinnerten gestern Abend im Diözesanmuseum an den großen Schauspieler und Wortkünstler

„Der Tod ist nichts, ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen“, der Beginn des Gedichts von Henry Scott Holland, das Thomas Heller gestern Abend im sehr gut besuchten Diözesanmuseum vortrug, könnte auch als große Überschrift des Abends gesehen werden. Mit Texten, Filmausschnitten, Tonkonserven und Bildern erinnerten Freunde und Weggefährten auf persönliche, nachdenkliche, aber auch heitere Weise an den im vergangenen Jahr verstorbenen Paderborner Schauspieler, Synchronsprecher und Wortkünstler Willi Hagemeier und führten ihn in lebendiger Erinnerung vor Augen.

„Seit 2001 haben wir als Museum mit Willi Hagemeier – der heute übrigens seinen 65. Geburtstag gefeiert hätte – zusammengearbeitet und es war stets eine bereichernde Freude. Durch seine Schauspielkunst und seinen Humor, hat er unseren Ausstellungen und Veranstaltungen neue Akzente und Tiefe gegeben“, erinnert sich Museumsdirektor Prof. Dr. Christoph Stiegemann.

Langjährige Freunde, Weggefährten und die Familie trafen sich zur Erinnerung an den charismatischen Schauspieler. Harald Morsch – der als Fotograf Hagemeier nicht nur im Theater stets mit wachem Kameraauge begleitet hatte – steuerte wunderbare Bildsequenzen bei, sowohl Charakterstudien als auch Abbildungen von Bühnenauftritten mehrerer Jahrzehnte. Gerhard Gemke, langjähriger musikalischer Leiter der Kammerspiele Paderborn, beeindruckte mit Improvisationen auf der Querflöte und der Schauspieler Heiko Grosche verlieh dem Abend Leichtigkeit durch den Vortrag von Ausschnitten aus Molières „Menschenfeind“. Einen eindrücklichen Ausschnitt des Musikdramas „Die Kinder der toten Stadt“, in dem Willi Hagemeier als Erzähler mitgewirkt hatte, steuerte Komponist, Musiker und Toningenieur Lars Hesse bei.

Gedichtlesungen von Schauspieler Thomas Heller – Hagemeier sowohl freundschaftlich als auch kollegial eng verbunden – eröffneten und beendeten die Veranstaltung und verliehen ihr so einen zutiefst persönlichen Rahmen. Erwin Grosche und sein Kameramann Reinhard Jäger konnten zwar selbst an dem Abend nicht dabei sein, waren aber doch in einem Ausschnitt ihres Films „Verzeih“ präsent, in denen Hagemeier als Radiomoderator brillierte.

Musikalisch unterfangen wurde die Veranstaltung von den international ausgezeichneten Musikern Robert Kusiolek (Akkordeon) und Elena Chekanova (Live Elektronik), die zu den Spitzen der zeitgenössischen Kammermusik-Szene zählen. Äußerst sensibel und eindringlich begleiteten sie die Freunde und Weggefährten klanglich durch den Abend.

Freunde und Weggefährten gestalten literarisch-musikalischen Abend in Gedenken an den großen Schauspieler und Wort-Künstler Willi Hagemeier

Dem großen, im vergangenen Jahr verstorbenen Paderborner Schauspieler, Synchronsprecher und Wortkünstler Willi Hagemeier widmet das Diözesanmuseum Paderborn unter dem Titel „KLANG-VOLL“ am kommenden Donnerstag, 5. Dezember, 19 Uhr, einen literarisch-musikalischen Abend mit Beiträgen von Weggefährten und langjährigen Freunden, darunter Schauspieler und Musiker wie Erwin und Heiko Grosche, Thomas Heller und Lars Hesse. Mit Akkordeon und Live Elekronik entführen die Musiker Robert Kusiolek und Elena Chekanova in eigene Klangwelten.

Willi Hagemeier, einer der markantesten Persönlichkeiten der Paderborner Kulturszene der vergangenen Jahrzehnte, zählte nicht nur zum festen Ensemble des Paderborner Theaters, sondern spielte auch in zahlreichen Filmen mit. Besonders wegen seiner unverkennbaren warmen Bassstimme war er ein gefragter Sprecher bei Hörspielaufnahmen und Lesungen. Auch den großen Ausstellungen und langen Museumsnächten des Diözesanmuseums Paderborn verlieh Willi Hagemeier immer wieder seine Stimme: Ob als grantelnder Papst Gregor VII. oder als von seinen Romreisen berichtender Goethe, ob als angelsächsischer Prinz oder isländischer Sagenerzähler. Über 20 Jahre war Willi Hagemeier mit dem Diözesanmuseum verbunden.

„Wake“ für Willi

Aus diesem Grund hat das Paderborner Museum langjährige Weggefährten – u.a. die Schauspieler, und Filmemacher Erwin und Heiko Grosche,  Thomas Heller und Lars Hesse, Komponist des Film-Musikdramas „Die Kinder der toten Stadt“ mit Willi Hagemeier und Iris Berben, sowie den Verleger und Fotografen Harald Morsch – eingeladen, mit persönlich ausgewählten Lesungen, Filmausschnitten und Tonmitschnitten ihrem Freund  zu gedenken.  „Der Abend soll zeigen, dass wir nicht ‚nach unserem Tod vergehen wie Rauch von starken Winden‘ (Lesung Andreas Gryphius, Willi Hagemeier anlässlich einer Langen Museumsnacht im Diözesanmuseum 2001), sondern noch in der Erinnerung von Freunden und Weggefährten weiterleben“, sagt Museumsdirektor Christoph Stiegemann.

Musikalisch gerahmt wird die Veranstaltung von den international ausgezeichneten Musikern Robert Kusiolek (Akkordeon) und Elena Chekanova (Live Elektronik), die zu den Spitzen der zeitgenössischen Kammermusik-Szene zählen.

Das Bild zur Pressemitteilung können Sie hier herunterladen.
BU: Willi Hagemeier, Foto: ©Harald Morsch

 

 

 

 

KLANG-VOLL – Ein literarisch-musikalischer Abend mit Freunden zum Gedenken an Willi Hagemeier, Donnerstag, 5. Dezember 2019, 19 Uhr, Diözesanmuseum Paderborn, Eintritt frei.

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