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Der renommierte Foto- und Videokünstler Christoph Brech hat gestern vor gut gefülltem Haus eine seiner bedeutendsten Videoarbeiten mit dem Titel „Alpensinfonie“ im Diözesanmuseum Paderborn vorgestellt und im Anschluss sein neues Buchprojekt präsentiert.

„Herausgelöst aus alten Klischees“
In dem Video „Alpensinfonie“ setzt Christoph Brech die gleichnamige Tondichtung von Richard Strauss „Eine Alpensinfonie op. 64“ ins Bild. Dabei verzichtet der Künstler auf naturalistische Szenen einer Bergwanderung, wie sie häufig zur Bebilderung dieser Sinfonie verwendet werden, sondern setzt bewusst auf das Bild eines Seiltänzers. „Ich habe analog zu Strauss‘ Bergwanderung einen korrespondierenden Drahtseilspaziergang inszeniert“, erklärte Christoph Brech im Anschluss an die Vorführung. „Damit wollte ich Bilder finden, die allgemeingültiger sind als naturbezogene Fotografien.“ Den Seiltänzer habe er vor allem deshalb gewählt, weil Strauss ein großer Verehrer des Philosophen Friedrich Nietzsche gewesen sei. „Bei Nitzsche kommt der Seiltänzer häufiger vor, auch in ‚Also sprach Zarathustra‘. Er spielt quasi die Hauptrolle: ‚Der Mensch ist ein Seil, geknüpft zwischen Tier und Übermensch – ein Seil über einem Abgrunde‘ (Nitzsche)“, erläuterte Brech. Dahinter stehe der Gedanke, „dass der Mensch, der sich in die Gefahr begibt, abzustürzen, nur dann ein wahrer Mensch ist, wenn er etwas wagt, etwas riskiert und nicht einfach sein sicheres bürgerliches Leben weiterführt.“ Weil Strauss ganz nahe bei Nietzsche war, fand Brech das Bild treffend für die ‚Alpensinfonie‘, zumal es auch bei dem Drahtseilakt einen Auf- und einen Abstieg gibt. Dadurch, dass im Video der natürliche Umraum, die Bergkulisse fehlt, wird die Musik, wie Brech erklärte, „anders hörbar, herausgelöst aus alten Klischees“.

Rüdiger Safranski, Christoph Brech, Barbara Klemm
Im Anschluss an die Video-Vorführung präsentierte und signierte der Künstler ein neues Buch mit dem Titel Rüdiger Safranski, Christoph Brech, Barbara Klemm: Von Korrespondenzen und Zeitschichten. Die druckfrische, im Imhof-Verlag erschienene Publikation enthält ein Gespräch zwischen Rüdiger Safranski und Christoph Brech über die Themen Kunst und Zeit, das anlässlich der Ausstellung „MORE than ROME“ stattfand, sowie Bilddokumentationen der bedeutenden Fotografin Barbara Klemm. Sie hat die Ausstellung, in der Christoph Brech eigene Werke in einen Dialog mit ausgewählten Kunstwerken des Diözesanmuseums brachte,  fotografisch begleitet.

Das Buch ist zum Preis von 11,50 Euro im Diözesanmuseum Paderborn erhältlich.

Christoph Brech präsentiert sein Video „Alpensinfonie“ im Diözesanmuseum Paderborn

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Volles Haus: Christoph Brech begeistert mit seinem Video „Alpensinfonie“ im Diözesanmuseum

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Christoph Brech signiert das neue Buch „Rüdiger Safranski, Christoph Brech, Barbara Klemm: Von Korrespondenzen und Zeitschichten“

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