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Beim Aufräumen in der Schule machte Kunstlehrerin Yvonne Ringleb gemeinsam mit einigen Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums St. Xaver in Bad Driburg eine überraschende Entdeckung: Sechs alt anmutende Arbeiten auf Papier kamen zwischen Schülerzeichnungen und Material für den Kunstunterricht zum Vorschein. Schnell war klar, dass es sich hier um einen außergewöhnlichen Fund handelte.

Die Lehrerin nahm Kontakt mit dem Diözesanmuseum auf, das sich nach einer Sichtung der Arbeiten bereiterklärte, die Blätter als Dauerleihgabe in die Museumssammlung aufzunehmen.

Am 14. Dezember kam es dann zur feierlichen Übergabe. 24 Schülerinnen und Schüler der Q1 machten sich auf den Weg nach Paderborn, wo sie Museumsdirektor Holger Kempkens die Arbeiten offiziell überreichten. Dieser zeigte sich erfreut über den Sammlungszuwachs und betonte vor den jungen Erwachsenen die Wichtigkeit, Kulturgut zu sammeln, zu bewahren und zu erforschen.

Schülerinnen und Schüler der Q1 des Gymnasiums St. Xaver vor den Graphiken der Schule. Links: Museumsdirektor Holger Kempkens und die Lehrerinnen Yvonne Ringleb und Gisela Sturm

Bei den Arbeiten handelt es sich um zwei Zeichnungen und vier Druckgraphiken aus dem 18. und beginnenden 19. Jahrhundert. Besonders eindrucksvoll ist die Federzeichnung eines „Ewigen Lichts“ (um 1770) sowie eine Radierung der Heiligen Familie nach einem Gemälde des Rubensschülers Anthonis van Dyck.

Ewig-Licht-Ampel, um 1770, Federzeichnung
Heilige Familie, um 1800, Radierung von Joseph Hauber nach einem Gemälde von Anthonis van Dyck (Originalgemälde: Alte Pinakothek München, 1660)

Wie die Arbeiten an die Schule gelangten, ist nicht ganz klar. Vermutlich wurden sie von engagierten Lehrkräften über die Jahrzehnte hinweg als Anschauungsmaterial für den Kunst- und Religionsunterricht zusammengetragen.

Nach der Übergabe der Arbeiten hatten die Schülerinnen und Schüler noch die Möglichkeit, die Blätter ganz genau in Augenschein zu nehmen. Ausgestattet mit einem Fragenkatalog und Lupen konnten Künstler, Stecher, Daten und Techniken bestimmt und gemeinsam besprochen werden. Auch die Darstellungen und der Zustand der Arbeiten wurde analysiert. Im Anschluss führte der Weg ins Museum, wo Motive der Graphiken in der Sammlungspräsentation wiederentdeckt werden konnten. Ein Blick auf den Schrein des hl. Liborius durfte dabei natürlich auch nicht fehlen.

Zum Abschluss wurde es kreativ:

Vorgezeichnete Motive wurden mittels Radiernadeln in Rhenalonplatten geritzt, mit Farbe bestrichen und mithilfe der Druckerpresse auf echtes Büttenpapier gedruckt. So konnte die Technik des Tiefdrucks nicht nur anhand der originalen Drucke, sondern auch durch die eigene praktische Umsetzung erfahrbar gemacht werden.

 

Nach dieser erfolgreichen Zusammenarbeit streben Schule und Museum nun eine dauerhafte Kooperation an.

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