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8. Juli 2021

Studierende des Instituts für Romanistik der Universität Paderborn präsentieren Museumskoffer für den Einsatz in Schulen im Diözesanmuseum Paderborn

Im Diözesanmuseum unvergessen ist die letztjährige Rubensausstellung, die – fast wie geplant und Corona zum Trotz – großartige Werke des bedeutenden Antwerpener Künstlers und seiner Nachfolger in Paderborn präsentieren konnte. Eine besondere Aktion hatten sich damals Studierende des Instituts für Romanistik und des Belgienzentrums der Universität Paderborn mit ihrer Dozentin Professorin Sabine Schmitz überlegt: Die Präsentation barocker Lebenswelten in großen Schrankkoffern.

„Nachdem die Corona-Pandemie die Umsetzung des Projektes verhinderte, sind wir sehr dankbar, dass die Macherinnen und Macher sich bereit erklärten, es nun doch noch im Diözesanmuseum zu präsentieren“, freut sich Museumsdirektor Holger Kempkens.

Es entstanden drei facettenreiche Kofferwelten, welche von den Studierenden und ihrer Professorin Sabine Schmitz gemeinsam mit Holger Kempkens am heutigen Donnerstag, 8. Juli 2021, im Diözesanmuseum vorgestellt wurden.

Erarbeitet in spanisch- bzw. französischsprachigen Seminaren und künstlerisch mitgestaltet von Cathrin Spönemann vom Fach Kunst der Universität Paderborn, sind die Koffer für den Schulunterricht gedacht.

Ins „Große Welttheater“ des spanischen Barockautors Calderón de la Barca entführt der erste Koffer. „Dem Barock war das ganze menschliche Leben ein Bühnenstück, eine Inszenierung und eine solche kann von den Nutzerinnen und Nutzern des Koffers mittels zahlreicher Requisiten interaktiv realisiert werden“, erläutert David Schwind, der an der Konzeption dieses Koffers beteiligt war. Bedenkt man die große Rolle, welche die mediale Selbstdarstellung des Einzelnen im Internet heutzutage spielt, ist dies ein Konzept, das einem schulischen Publikum des 21. Jahrhunderts leicht zugänglich ist.

In Spanien und in der Beziehung Spaniens zu Lateinamerika spielt der Barock bis heute eine große Rolle für die Konstruktion kultureller Identität(en). Dies zeige der zweite Koffer anhand spannender Angebote und Aufgaben, so Alina Höveken, mit verantwortlich für dessen Inhalt. Hier kann man sich nicht nur der dunklen Seite des Barock annähern oder Rätsel lösen. Bedient man eine Spieluhr, erklingt barocke Musik, zur barocken Prachtentfaltung am eigenen Leib wird entsprechende Kleidung samt Spiegel bereitgehalten.

Der dritte Koffer schließlich trägt den Titel „Französischer Barock/französische Klassik“, und bietet einen kulturhistorischen Überblick. Auch der große Antwerpener Maler Peter Paul Rubens wird gebührend gewürdigt; es gibt sogar ein Interview mit dem Rubensexperten Nils Büttner zum Nachhören. „Doch nicht nur kulturelle Errungenschaften werden präsentiert“, führt Lisa Antpöhler, beteiligt an der Ausgestaltung dieses Koffers, aus: „Sozialgeschichtlich relevant werden die sehr unterschiedlichen Lebensrealitäten adeliger und nicht-adeliger Frauen in der Barockzeit für Schülerinnen und Schüler lebendig.“

Zu den Koffern gibt es zusätzlich noch Kurzfilme der beteiligten Studierenden zu sehen.

Die kleine Ausstellung im Diözesanmuseum ist nur der Auftakt: Wie Professorin Schmitz erläutert, sind die drei Koffer für den Einsatz in Schulen gemacht. Sie sollen Schülerinnen und Schülern die Epoche Barock in ihren verschiedenen Facetten interaktiv näher bringen. Die Koffer können von Lehrkräften ausgeliehen (z.B. in den Fächern Spanisch, Französisch, Kunst, Geschichte) und im Unterricht verwendet werden.

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