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Passend zu Libori wurde in der Gaukirche in Paderborn am Freitag, 22. Juli, die Präsentation „#PeaceBell – Ausstellung von Michael Patrick Kelly – Musiker, Friedensaktivist, Maler“ eröffnet.
Den Einführungsvortrag hielt unser Museumsdirektor Holger Kempkens, der einige Tage später dem Künstler den Text seines Vortrags persönlich überreichen konnte. Dabei handelt es sich um die erste kunsthistorische Abhandlung zum künstlerischen Schaffen Kellys, die sich auch mit einigen seiner auf Papier oder Leinwand gemalten Arbeiten auseinandersetzt.
Michael Patrick Kelly war sehr angetan und freut sich bereits darauf, die Ausführungen von Holger Kempkens in einem ruhigen Moment zu lesen. Er betonte, dass sowohl die Musik als auch die Bildende Kunst mit ihren jeweiligen Mitteln die Menschen zu erreichen suchen, um etwas zu bewegen.
Leider reichte aufgrund des dichten Terminkalenders die Zeit nicht für einen gemeinsamen Besuch im Diözesanmuseum, in dem zahlreiche Werke zu finden sind, bei denen sich Querverbindungen mit den Arbeiten und Ideen von Michael Patrick Kelly herstellen lassen.

Im Juni besuchten zwei Klassen des Gymnasiums St. Michael unsere aktuelle Ausstellung „SO GESEHEN“. Über den Museumsbesuch berichtet Marietta Schäfer, Schülerin der 8a:

„Am Mittwoch, den 08. Juni 2022 haben wir, die Klasse G 8a, in der vierten Stunde das Diözesanmuseum in Paderborn besucht.

Dort wurden wir zuerst durch die Ausstellung „So Gesehen“ geführt. Diese enthält Fotografien und Filmaufnahmen der Künstler Barbara Klemm und Christoph Brech. Die Aufnahmen von Barbara Klemm sind schwarz-weiß, sie entwickelt diese selbst. Aus diesem Grund haben die Fotografien am Ende auch immer ein nicht besonders großes Format. Christoph Brech hingegen fotografiert mit einer Digitalkamera, weshalb die Bilder auch immer farbig sind. Auch haben seine Fotografien immer ein recht großes Format, welches für die Ausstellung allerdings teilweise verkleinert wurde, womit sie den Fotografien von Barbara Klemm etwas angepasst wurden. Zentrale Themen der Ausstellung sind der Dialog zwischen den Kunstwerken, dem Betrachter und dem Kunstwerk, aber auch den Kunstwerken und ihrer Umgebung. 

Nachdem wir also an einer Führung teilgenommen und uns mit einigen Kunstwerken befasst hatten, durften wir nun selbst eigene Fotos machen. Bei diesen Fotos versuchten wir, uns in Verbindung mit den Kunstwerken zu setzen oder einen Moment einzufangen. 

Besonders gut gefiel uns allen das selbstständige Fotografieren, bei dem wir unserer Kreativität freien Lauf lassen konnten. Wir haben im Diözesanmuseum eine schöne Stunde verbracht und können es nur weiterempfehlen.“

 

Auch die 6b besuchte das Museum und erkundete mit der „SO GESEHEN“-Rallye die Ausstellung. Laura Fecke und Franziska Henkemeier berichten:

„Unsere Klasse 6b war am Mittwoch, den 15.06.2022 im Diözesanmuseum. Dort haben wir eine von den Mitarbeitern gestellte Rallye bearbeitet. Wir Schülerinnen konnten Aufgaben zu den verschiedenen Kunstwerken bearbeiten. 

Das Kunstwerk, welches uns die meiste Inspiration gab, war eine schwarzweiße Fotografie von Barbara Klemm. Auf diesem Foto ist ein Dirigent zu sehen. Er verfügt über einen freundlichen Blick und schwingt seinen Dirigentenstab in die Höhe. 

Uns gefällt auf diesem Foto der Schwarzweiß-Kontrast besonders. Im Vorschein sind seine lockigen Haare und das weiße Hemd, welches er mit einer Fliege trägt.

Der Museumsbesuch war sehr lehrreich und spannend. Wir würden uns freuen, wen diese Aktion nochmal stattfindet.“

 

Vielen Dank für euren Besuch!

Weitere Infos zum kostenfreien Schulklassenprogramm finden Sie hier.

Teilnehmer*innen der Arbeitsgemeinschaft Kirchlicher Museen und Schatzkammern mit Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB anlässlich der Jahrestagung 2022 in Paderborn

Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft kirchlicher Museen und Schatzkammern findet erstmals in Paderborn statt / Gottesdienst mit Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB

Die „Arbeitsgemeinschaft Kirchlicher Museen und Schatzkammern“ tagte jetzt erstmals in Paderborn. Zum fachlichen Austausch und zur Stärkung des Netzwerks trafen sich 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Raum. Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB feierte mit den Teilnehmenden in der Kapuzinerkirche einen Gottesdienst. Er dankte – auch im Namen von Erzbischof Hans-Josef Becker – den Verantwortlichen in den kirchlichen Museen und Schatzkammern für deren Einsatz beim Vermitteln von religiöser Kunst und beim Erschließen der religiösen Dimension der Kunst. „Die kunstvollen Objekte in kirchlichen Museen und Schatzkammern bieten Menschen die Möglichkeit zur Begegnung mit Religion und Theologie, mit Transzendenz und Glaube. Für die Sehnsucht des Menschen nach Sinn finden die Künste Ausdrucksweisen in Formen und Farben, Worten und Klängen“, betonte Weihbischof Dominicus.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Arbeitsgemeinschaft Kirchlicher Museen und Schatzkammern feierten mit Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB anlässlich ihrer Jahrestagung 2022 in Paderborn in der Kapuzinerkirche einen Gottesdienst.

Die Vorträge und Diskussionen der Tagung standen unter dem Motto „Kirchliche Museen und Schatzkammern – Versuch einer Positionsbestimmung“. Die Arbeitsgemeinschaft setzte sich intensiv damit auseinander, was Besucherinnen und Besucher speziell in kirchlichen Häusern erwarten, welche Chancen offene kulturelle Angebote im Spannungsfeld des aktuellen Vertrauensverlustes noch bieten können und welche Relevanz christliche Kunstsammlungen für die Gesellschaft haben. In seinem Vortrag stellte der ‚Director General‘ des Internationalen Museumsbundes ICOM, Dr. Peter Keller, die aktuell entstehende neue Definition von „Museum“ vor. Diskutiert wurden anschließend die besonderen Wesenseigenschaften, Gegenstände und Werte kirchlicher Museen und inwieweit sich daraus spezifische Aufgaben wie die Vermittlung von Glaube und christlichen Werten ableiten können. Lothar van Laak, Professor für Neuere deutsche Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Paderborn, moderierte die Diskussionsrunden.

Exkursion nach Corvey

Das Erzbischöfliche Diözesanmuseum Paderborn gab als diesjähriger Gastgeber Einblicke in seine Sammlungen sowie in die aktuelle Sonderausstellung der zeitgenössischen Künstler Barbara Klemm und Christoph Brech. Eine Exkursion führte die Gruppe nach Corvey, wo das Welterbe Karolingisches Westwerk mit den Restaurierungsarbeiten sowie den zukünftigen Erschließungsmöglichkeiten mittels neuer Technologien von Professor Dr. Christoph Stiegemann erläutert wurde. Zusammen mit Dr. Anna Veltrup stellte er die geplante Neupräsentation des Kirchenschatzes der Abteikirche vor. Im Anschluss führte der Herzog von Ratibor als Hausherr persönlich durch das Schloss Corvey und seine Schauräume.

Arbeitsgemeinschaft kirchlicher Museen und Schatzkammern

Die 1958 gegründete Arbeitsgemeinschaft kirchlicher Museen und Schatzkammern ist ein Zusammenschluss von Museumsfachleuten, die die Interessen von kirchlichen Museen und Schatzkammern vertreten. Ihre Tätigkeit schließt auch vergleichbare Einrichtungen auf ökumenischer Ebene ein. Die Mitglieder kommen aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, Südtirol und Ungarn. Die nächste Jahrestagung soll im Mai 2023 in München/Freising stattfinden.

 

Foto: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Barbara Klemm und Christoph Brech im Pressegespräch zur Ausstellung „So gesehen“ im Diözesanmuseum Paderborn
Zwei außergewöhnliche Künstler:innen verwandeln das Diözesanmuseum Paderborn in einen experimentellen Erfahrungsraum

Das Vermögen, im scheinbar Alltäglichen das Besondere zu erblicken, verbunden mit einer sensiblen, teilnehmenden Sicht auf ihre Motive, ist ein herausragendes Charakteristikum der Fotografin Barbara Klemm und des Foto- und Videokünstlers Christoph Brech. Für die Ausstellung im Diözesanmuseum haben sie zahlreiche ihrer bislang wenig bekannten oder noch gänzlich unbekannten Werke ausgewählt – einige auch neu geschaffen. Ihre Arbeiten treten im Diözesanmuseum Paderborn in einen Dialog miteinander – und mit den Exponaten des Museums. Dieses Zusammenspiel zwischen Fotografie, Videokunst und historischen Kunstwerken zeigt das Diözesanmuseum Paderborn vom 21. Mai bis zum 9. Oktober 2022 in der Sonderausstellung „SO GESEHEN – Barbara Klemm · Christoph Brech“.

Barbara Klemm, eine der bedeutendsten zeitgenössischen Fotografinnen Deutschlands, ist bekannt durch Schwarz-Weiß-Fotografien, die im Bildgedächtnis vieler verankert sind. Sie arbeitet grundsätzlich analog und in kleinformatigen Schwarz-Weiß-Aufnahmen (30 x 40 cm). Nun trifft sie auf Christoph Brech, dessen digitale Bild- und Video-Kunst großformatig und von ausgewogener Farbigkeit ist sowie von subversiven Sounds begleitet wird. In Paderborn nutzen beide die offenen und nach oben aufstrebenden Galerien des musealen Großraumes zu einem furiosen Dialog ihrer Werke, gegliedert nach „Gesprächsthemen“ wie Inspiration, Fragment, Menschen im Museum oder auch Letzte Bilder und Hortus.

Neue Perspektiven

Barbara Klemm ist vielen als die Grande Dame der politischen und gesellschaftlichen Fotografie vertraut. Jahrzehntelang hat sie für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) das Weltgeschehen mit der Kamera eingefangen. Auch ihre sensiblen Aufnahmen von Menschen in aller Welt sind durch zahlreiche Ausstellungen bekannt. In Paderborn aber richtet sie ihren unverwechselbaren Blick auf Skulpturen und Skulpturenfragmente, auf Menschen im Museum, Friedhöfe oder Landschaften und antwortet damit auf Christoph Brechs detailreiche, oft hintergründige Bildkompositionen – meist in überraschendem Gleichklang, mitunter jedoch auch in faszinierendem Kontrast. Christoph Brech begibt sich für diesen Dialog auch mal ins kleine Format oder auf das Gebiet der Grafik. Im Blick der beiden Künstler erweitert sich auch die Wahrnehmung der ausgewählten Exponate des Diözesanmuseums um neue Perspektiven und Bedeutungen.

Und so treffen in der Ausstellung zarte schwarz-weiße Wolkenstudien und Dirigentenportraits auf raumhohe Videos, die zeigen, wie sich feine Lichtbündel zu Klangwolken formen. Da turnen Trapezkünstlerinnen nicht nur vor der zerstörten Ruinenkulisse Rostocks, sondern auch inmitten güldener Engel, die ihrerseits im 18. Jahrhundert in einem Gestänge über einem barocken Festaltar aufgehängt waren. Monde schimmern entrückt über Wellen und Wolken am Horizont, wandern von Amseln vertont als Blutmond über den nächtlichen Himmel oder verwandeln sich in eine Mondsichelmadonna aus der Zeit der späten Gotik. Die Besucher:innen sehen Dialoge zwischen zerstörten Skulpturen aus dem Albertinum in Dresden nach dem Hochwasser 2002 mit Fragmenten aus den Vatikanischen Museen in Rom, dem Gewölbe des Neuen Museums in Berlin mit der Metropolitan Cathedral in Liverpool oder Aufnahmen von dem kolossalen Fuß Kaiser Konstantins aus den Kapitolinischen Museen in Rom – von Barbara Klemm so, von Christoph Brech so gesehen.

Begleitprogramm zur Ausstellung

Die Ausstellung wird von einem museumspädagogischen Angebot begleitet: Neben Führungen für Erwachsene, Familien, Jugendliche, Kinder und Schulklassen stehen kreative Fotokurse für Jung und Alt auf dem Programm. Die beliebte Reihe „Dialoge im Museum“ wird unter dem Titel „Rück-Sichten: Inspiration – Natur – Medium“ weitergeführt. Auf die Kleinen warten die neugierige Handpuppe Amadeus und seine Freundin, die Theaterpädagogin Luisa Roensch. Sie zeigen Kita-Kindern ihre liebsten Fotos, Videos und Skulpturen in der Ausstellung. Unter dem Titel „So gesehen, Baby!“ haben Eltern mit ihren Babys unter einem Jahr die Ausstellung bei Kurzführungen ganz für sich allein.

 

Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog im Hirmer Verlag
SO GESEHEN – Barbara Klemm · Christoph Brech, Hg. Holger Kempkens, Christiane Ruhmann, Beiträge u.a. von Hans von Trotha, 240 Seiten, 160 Abbildungen, 23×29 cm, Klappenbroschur, hochwertiges Kunstdruckpapier, ISBN: 978-3-7774-3942-6

Freuen sich auf die Ausstellung und zahlreiche Gästeführungen: Karl Heinz Schäfer (rechts), Geschäftsführer der Tourist Information Paderborn, und Dr. Holger Kempkens (links), Direktor des Diözesanmuseums.
Tourist Information Paderborn übernimmt Vermittlung von Führungen für die neue Sonderausstellung „SO GESEHEN“ im Diözesanmuseum

Ab dem 21. Mai 2022 verwandeln die Fotografin Barbara Klemm und der Künstler Christoph Brech in der Ausstellung „SO GESEHEN“ das Diözesanmuseum Paderborn in einen experimentellen Erfahrungsraum. Bei der Vermittlung von Führungen durch die neue Sonderausstellung wird das Museum durch die Tourist Information Paderborn unterstützt. Dabei handelt es sich um eine bewährte Kooperation: Bei allen großen Ausstellungen der letzten Jahre – von den „Wundern Roms im Blick des Nordens“ über „Die Baukunst der Gotik“ oder zuletzt „Peter Paul Rubens und der Barock im Norden“ – waren die Tourismus-Experten in puncto Führungen stets an der Seite des Diözesanmuseums. Nun freuen sich Dr. Holger Kempkens, Direktor des Diözesanmuseums, und Karl Heinz Schäfer, Geschäftsführer der Tourist Information Paderborn, über die erneute Zusammenarbeit und hoffen auf zahlreiche Buchungen.

„Mit seinen Ausstellungen überregionaler Strahlkraft ist das Diözesanmuseum Paderborn ein beständiges Highlight der Kulturszene Paderborns. Darum freuen wir uns sehr, die Arbeit des Hauses erneut unterstützen zu können“, betont Paderborns Tourismusleiter Schäfer. „Für uns ist es eine große Erleichterung, die organisatorische Kompetenz der Tourist Information bei der Vermittlung von Führungen und auch der Beratung der Besucherinnen und Besucher an unserer Seite zu wissen“, freut sich Museums-Chef Kempkens.

 

Buchung von Führungen zur Sonderausstellung „SO GESEHEN“ sind ab sofort möglich über die
Tourist Information Paderborn
Marienplatz 2a
33098 Paderborn
Telefon 05251 88-12980
tourist-info@paderborn.de
www.paderborn.de/tourismus 

Die Ausstellung: SO GESEHEN

Zwei außergewöhnliche Künstler*innen im Diözesanmuseum Paderborn: Barbara Klemm ist eine der bedeutendsten zeitgenössischen Fotograf*innen Deutschlands. Sie ist bekannt durch minutiös entwickelte, analoge Schwarz-Weiß-Fotografien, die im Bildgedächtnis Deutschlands mittlerweile fest verankert sind. Christoph Brech schafft Video-Filme, Installationen und Farbfotografien von suggestiver Bildkraft, oft begleitet von eigenständigen Sounds. In seinen Werken spiegeln sich Phänomene der Zeit, der Übergänge, der Erinnerung wider. In Paderborn nutzen beide die in großer Geste aufstrebenden Galerien des musealen Großraumes zu einem furiosen Dialog ihrer Werke. Auch ausgewählte Sammlungsstücke des Museums werden in diesen künstlerischen Austausch mit einbezogen.

 

© Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Das neue Banner zur Ausstellung „So gesehen – Barbara Klemm · Christoph Brech“ hängt !

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Museumsdirektor Holger Kempkens und seine Kollegin Britta Schwemke, zuständig für Vermittlung und Museumspädagogik, freuen sich über den Palmesel (Süddeutsch, spätes 15. Jahrhundert).

Noch bis Ostermontag haben Besucherinnen und Besucher die Chance, die einzigartigen Bestände des Diözesanmuseums zu besichtigen, bevor die meisten von ihnen für die nächsten Monate eingelagert werden. Neben einem individuellen Besuch zu den üblichen Öffnungszeiten empfiehlt Museumsdirektor Holger Kempkens die besonderen Angebote zu Themen rund um das biblische Ostergeschehen: Am 9. April können von 14 bis 16 Uhr Kinder im Alter von 7 bis 11 Jahren der Frage nachgehen, warum wir überhaupt Ostern feiern. Dabei entschlüsseln sie als kluge Museums-Spürnasen die Hinweise an Bildern und Skulpturen im Museum. Beim kreativen Teil werden auf ausgeblasene Eier (bitte mitbringen!) mit der Technik des Marmorierens phantastische Muster gezaubert.

Am Palmsonntag, 10. April, steht um 11.30 Uhr die Führung „Genau geschaut“ mit Sammlungskuratorin Elisabeth Maas unter dem Titel „Der Palmesel und andere handelnde Bildwerke“. Es geht um das Nach-Spielen biblischer Geschichten, eine seit dem Mittelalter beliebte Praxis. So wurde etwa – um den Einzug Jesu in Jerusalem nachzuvollziehen – eine geschnitzte Jesusfigur auf einen Holzesel gesetzt und auf einem Rollbrett in Prozession durch die Stadt gezogen.

Erstmalig gibt es am 12. April einen Aktionstag in den Osterferien zusammen mit dem Heinz Nixdorf MuseumsForum. Unter dem Motto „Skulptur trifft Roboter“ starten die Kinder im Alter von 8 bis 10 Jahren um 10 Uhr im Diözesanmuseum. Sie dürfen jahrhundertealte Skulpturen untersuchen und dokumentieren Farbreste und fehlende Holzteile. Danach werden sie selbst zu bewegten Figuren, indem sie Skulpturen nachstellen. Im Anschluss geht es zu den Robotern ins HNF.

Die letzte öffentliche Führung vor der vorübergehenden Schließung des Diözesanmuseums findet am Karsamstag, 16. April, statt. Museumsführer Hans-Hubert Rohde fokussiert den Rundgang auf Darstellungen zu den biblischen Ostergeschehnissen. Extra dafür werden erstmals seit längerem zwei Highlights wieder zu sehen sein: Der „Volkreiche Kalvarienberg“, ein Gemälde des Gert van Lon von 1520/1530, und die Skulptur „Auferstehung Christi“ vom Ende des 14. Jahrhunderts.

Bild und Text: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Zwei Kirchenmaler-Gesellinnen besuchen auf ihrer Walz das Erzbischöfliche Diözesanmuseum in Paderborn.

Kirchenmalerinnen auf der Walz bewundern Paderborner Dom und Erzbischöfliches Diözesanmuseum

Ihre traditionelle Walz führt die beiden Handwerksgesellinnen Sophia (26) aus Würzburg und Anne (23) aus Mühlhausen in Thüringen innerhalb von mindestens drei Jahren und einem Tag durch Deutschland und Europa. Dass die beiden Kirchenmalerinnen auf ihrem Weg einen Abstecher nach Paderborn machen und den Hohen Dom und das Erzbischöfliche Diözesanmuseum besuchen, gehört für die beiden Frauen zu ihrer Walz dazu. Museumsdirektor Holger Kempkens hieß die beiden Kirchenmaler-Gesellinnen am Donnerstag, 31. März 2022, willkommen und freute sich über deren fachkundige Rückmeldung: „Die zahlreichen mittelalterlichen Madonnendarstellungen im Museum sind wunderschön. Wir sind beeindruckt von der Sammlung und vom Paderborner Dom“, so die beiden Kirchenmalerinnen.

Sophia aus Würzburg ist seit zehn Wochen auf der Walz, Anne aus Mühlhausen in Thüringen seit sieben Wochen. In unterschiedlichen  Betrieben absolvierten sie ihre Ausbildung zur Kirchenmalerin. Sie lernten sich in der einzigen Berufsschule für Kirchenmaler kennen, diese besuchten sie in München. Auf ihrer Walz kommen sie aktuell aus dem Ahrtal, wo sie in Handwerksbetrieben gearbeitet haben, und sind jetzt auf dem Weg nach Norddeutschland. Sophie informiert über die traditionelle Kleidung auf der Walz: „Das form- und farbgebende Gewerbe trägt rot, daran erkennt man Schneider-, Maler- und Kirchenmaler-Gesellen. Mindestens drei Jahre und einen Tag werden wir auf der Walz sein, erst dann kommen wir wieder zum Ortsschild unseres Heimatortes.“

Museumsdirektor Holger Kempkens wünschte den beiden Frauen viele gute und bereichernde Begegnungen. Mit Freude bestätigt er beiden Kirchenmalerinnen ihren Besuch im Dom und im Diözesanmuseum mit einem Stempel.

Hintergrund: Was ist eine Walz?

Mit dem Begriff Walz ist die Zeit der Wanderschaft von Zunft-Gesellen nach dem Abschluss ihrer Lehrzeit (Freisprechung) gemeint. Vom Spätmittelalter bis zum Anfang der Industrialisierung war sie eine der Voraussetzungen für die Zulassung zur Meisterprüfung. Dadurch sollte gewährleistet werden, dass die Gesellen neue Arbeitspraktiken in fremden Orten, in Regionen und Ländern kennenlernen. Hinzu kommt das Sammeln von Lebenserfahrung.

 

Bild und Text: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Drei Prämonstratenser aus Windberg (Niederbayern) besuchten am 11. Februar unsere Ausstellung „Welt und Zeit gestalten“.
Der ehemalige Generalabt des Ordens Thomas Handgrätinger (rechts), Pater Simon Rupprecht (Mitte) und Bruder Raphael Sperber (links) wurden von Prof. Johannes Meier und Museumsdirektor Holger Kempkens (nicht auf dem Foto) durch die Ausstellung begleitet. Die Drei zeigten sich begeistert von den in der Ausstellung zusammengeführten Exponaten und den daran vermittelten Inhalten zur Geschichte des Prämonstratenserordens im Erzbistum Paderborn.
Vielen Dank für den Besuch!

Barbara Klemm ∙ Christoph Brech

Die Dinge haben eine Bestimmung, und die kommt aus dem Sehen! Dieser einst so prägnant vom Künstler Fritz Schwegler (1935–2014) formulierten Maxime haben sich Barbara Klemm wie auch Christoph Brech in ihrem jeweiligen Oeuvres verschrieben. Beiden gelingt – in der Verdichtung des Bildaufbaus zu einer oft weit über das Sujet hinausweisenden Aussage – ein ganz besonderer Blick auf Menschen, Landschaften und Kunstwerke.

Barbara Klemm ist eine der bedeutendsten zeitgenössischen Fotografen Deutschlands. Sie ist bekannt durch minutiös entwickelte, analoge Schwarz-Weiß-Fotografien, die im Bildgedächtnis Deutschlands mittlerweile fest verankert sind – genannt sei hier der berühmte „Bruderkuss“ aus dem Jahr 1979.

Christoph Brech schafft Video-Filme, Installationen und Farbfotografien von suggestiver Bildkraft. In seinen Werken spiegeln sich Phänomene der Zeit, der Übergänge, der Erinnerung wider. Die Musik spielt dabei eine große Rolle. Zuletzt schuf er eine Serie von Arbeiten für die Bayerische Staatsoper in München.

Beide vermögen mit einem hohen Maß an Sensibilität, Details zu sprechenden Bildkompositionen zusammenzuführen, die eine große Sogwirkung entfalten.

Im Diözesanmuseum Paderborn mit seinem offenen, emporstrebendem Innenraum trifft beider Werk zu einem spannungsreichen Dialog aufeinander. Zwischen Digital und Analog, bewegtem Bild und Fotografie, Farbe und Schwarz/Weiß. In die Ausstellung werden einige ausgewählte Objekte der Sammlung des Diözesanmuseums einbezogen, die sich so völlig neu präsentieren.

Von 20. Mai bis 02. Oktober 2022 wird die Ausstellung im Diözesanmuseum zu sehen sein. Der Katalog erscheint im Hirmer Verlag.

Barbara Klemm, * 1939, absolvierte eine Fotografenlehre in einem Portraitatelier in Karlsruhe. 1959 begann sie für die Frankfurter Allgemeine Zeitung zu arbeiten und war dort mehr als 30 Jahre Redaktionsfotografin für die Bereiche Politik und Feuilleton. Ihre Werke wurden und werden darüber hinaus in zahlreichen Ausstellungen präsentiert. Die vielfach ausgezeichnete Fotografin ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg und erhielt 2021 den Internationalen Folkwang-Preis. 2011 wurde Barbara Klemm in den Orden Pour le mérite aufgenommen.

Christoph Brech, * 1964, studierte Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste München. Seit 1998 bilden Video-Kunst und -Installationen neben der Fotografie einen Schwerpunkt seines Schaffens. Seine Werke sind in internationalen Ausstellungen aber auch im öffentlichen Raum zu sehen. Christoph Brech erhielt zahlreiche Preise, u.a. 2018 den Kunstpreis Berlin in der Sektion Film und Medienkunst, Akademie der Künste Berlin. 2006 war er Stipendiat der Villa Massimo in Rom.

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